„Sin City“ ist nach „From Dusk till Dawn“ mein zweiter Film von Robert Rodriguez und langsam muss ich mir doch die Frage stellen: Was geht in dem Kopf dieses Mannes vor? Die Vermutung, dass er als Kind wohl zu viele B-Movies gesehen hat, liegt da am nahesten. Der Film ist zwar völlig abgedreht, überzeichnet und übertrieben aber hey, es macht Spaß!
Das wohl auffälligste Merkmal an diesem Film ist wohl sein
Look. Der ganze Film ist komplett in schwarz-weiß gehalten, bis auf ein paar
wichtige Merkmale, die durch die Farbe nur hervorgehoben wurden. So wurden
wichtige Personen für kurze Zeit in Farbe präsentiert und der „Yellow Bastard“
wurde sowieso komplett in Gelb gezeigt, was nach all dem tristen schwarz-weiß
wirklich toll aussah.
Ein weiteres Merkmal ist sein comichafter Look. In jeder
Szene sieht man schon alleine an der Beleuchtung und an der Kameraführung, dass
dieser Film einem Comic nachempfunden wurde. Dies war zu Beginn etwas
ungewöhnlich, aber man gewöhnt sich schnell daran und man ist fasziniert davon,
einen richtigen Comicfilm zu sehen. Comicverfilmungen gibt es mittlerweile wie
Sand am Meer, alle halten sich mehr oder weniger an die Handlung, aber wer
lässt den Film auch wirklich wie die Vorlage aussehen? Ein Kunststück, das
Rodriguez mit Bravour gemeistert hat.
Was aber noch auffällt, ist die Brutalität. Es gibt fast
keine Szene, in der niemand zusammengeschlagen, erschossen, gequält,
erdrosselt, erstochen usw. wird. Ich bin zwar kein Freund von Gewalt in Filmen,
aber da diese Handlungen nicht ernst gemeint und außerdem sehr stylisch
dargestellt werden, machte es trotzdem Spaß (ähnlich wie bei Kill Bill).
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Die Handlung besteht aus fünf verschiedenen Episoden, die lose miteinander zusammenhängen. Jede Geschichte wird in sich geschlossen erzählt und zu Ende geführt, nur verschiedene Randfiguren tauchen auch in den anderen Episoden auf. Ohne zu viel verraten zu wollen gefiel mir persönlich die Episode mit Bruce Willis am meisten, während ich „The Big Fat Kill“ beispielsweise nicht so gut fand, einfach weil dort die Gewalt noch exzessiver dargestellt wurde.
Der Cast ist ein wahrer Flickenteppich aus verschiedenen
Schauspielern: Bruce Willis, Clive Owen, Mickey Rourke, Jessica Alba, Elijah
Wood, Benicio del Torro, Clive Owen, Michael Madsen, Brittany Murphy, Josh
Hartnett und viele andere. Während man Bruce Willis, Clive Owen und Mickey
Rourke in den Hauptrollen bewundern kann, wurden die anderen in Nebenrollen
besetzt. Zum Glück gibt es keine Totalausfälle, obwohl die Darsteller nicht zu
Höchstleistungen auffahren. Aber das ist auch gar nicht nötig, da Sin City auch
so genug Spaß macht.
