Kennt ihr das Gefühl, wenn ihr euch ohne große Erwartungen ins Kino setzt und diese dann doch vom Film überraschenderweise erfüllt bzw. übertroffen werden?
"Sherlock Holmes: Spiel im Schatten" ist wieder einer jener Filme,
vor deren Sichtung ich ziemlich skeptisch war. Der Trailer schwirrte
schon seit Juni in den Kinos herum und ich fand ihn schon damals
irgendwie... zu reißerisch. Es wurde nur gekämpft und mit witzigen
Dialogen um sich geworfen, dass meine Neugierde schon recht schnell
verflogen war. Zugegeben: Ich hatte Teil 1 nicht gesehen, ansonsten
hätte ich mich vielleicht darauf gefreut.
Aber er hat mich doch positiv überrascht. Die Charaktere sind recht liebevoll gestaltet und jeder haut regelmäßig einen witzigen Spruch raus, sodass eigentlich fast niemand negativ auffällt. Hauptfigur ist natürlich Sherlock Holmes, der äußerst sympathisch von Robert Downey Jr. verkörpert wurde (von dem ich nach "Chaplin" äußerst begeistert bin). Er spielt seine Rolle so locker und authentisch und es scheint so, als ob er keinem groben Drehbuch folgen würde. Jude Law als Dr. Watson gefiel mir auch ganz gut, auch wenn Jude Law nicht ganz so locker war wie sein Kollege. Die gemeinsamen Szenen waren jedoch immer sehr unterhaltsam.
Jared Harris als Professor Moriarty empfand ich ebenfalls als einen kleinen Höhepunkt im restlichen Cast.
Aber leider wurde auch hier versucht, so viel Story wie möglich in einen Film zu quetschen, und auch hier ging es etwas schief. Die stattliche Dauer von ungefähr zwei Stunden schaffte es trotzdem nicht, die Story ausführlich erzählen zu lassen. Stattdessen hetzte man von Szene zu Szene, wodurch der Film aber eines an Fahrt aufnahm und keine großen Längen entstehen ließen.
Fazit: Unterhaltsames Popcornkino mit einem tollen Robert Downey Jr. Noch finde ich ihn toll, aber wenn es mit ihm so wird wie mit Jack Sparrow/Johnny Depp, werde ich diese Filmserie nicht weiter verfolgen.
