„Lost in Translation“ ist Sofia Coppolas zu Film gewordene Liebeserklärung an Tokio, den Menschen und deren widersprüchliche Kultur. Einerseits findet man an jeder Straßenecke etwas, das blinkt und leuchtet und man denke nur an die Toiletten, die von selber spülen, wenn man aufsteht. Andererseits sind die Japaner sehr traditionell und auf ihre Kultur bedacht und in dieser Hinsicht scheinen sie den Europäern gegenüber oft als altmodisch. Ich fand es sehr schön, einen kleinen Teil von alldem in diesem Film wiederzufinden.
Im Film treffen sich zwei sehr unterschiedliche Menschen
verschiedenen Alters aufeinander, die eine Sache miteinander teilen:
Aufgrund des Jetlags können sie nachts nicht schlafen. Sie treffen sich
nachts in der Hotelbar und beschließen, gemeinsam Dinge zu unternehmen.
Zwischen ihnen entsteht eine Freundschaft, wohl wissend, dass sie nicht
länger als bis zum Ende ihrer Abreise halten wird. Gemeinsam erleben sie
allerlei kuriose und lustige Dinge und lassen dem Zuschauer dabei
teilhaben.
Ich hätte mir nie vorstellen können, dass Bill Murray und Scarlett
Johansson miteinander so gut funktionieren. Bill Murray gibt seine
übliche Rolle, vielleicht etwas ruhiger als sonst, dafür besser. Er
bleibt stets sarkastisch und seine Witze beinhalten diesen trockenen
Unterton. Seine Figur ist äußerlich zufrieden, doch lassen seine
neutralen und in Routine übergegangenen Telefonate mit seiner Frau auf
etwas anderes schließen. Scarlett Johansson mimt eine junge Frau, die
erst am Beginn ihres Lebens steht und noch nicht weiß, was sie mit ihrem
restlichen Leben anfangen soll.