Montag, 5. März 2012

Aviator [2004]

THE AVIATOR

In „Aviator“ geht es um den Filmproduzenten, Geschäftsmann und Flugzeugliebhaber Howard Hughes. Gleich in den ersten Szenen lernen wir die Hauptfigur kennen; sie scheint sehr charismatisch zu sein und obendrein unbekümmert, wenn es um die Finanzierung seines neuesten Filmes „Hell’s Angels“ geht. Dieser Film erreicht eine Größe gigantischen Ausmaßes; zwei Millionen Dollar kostete der Film bis zu seiner Fertigstellung. Doch Hughes war damit nicht zufrieden, denn in der Zwischenzeit war der Tonfilm seinen Siegeszug angetreten. Der Film wurde neu in Ton gefilmt, was ihn mit vier Millionen Dollar zum damals teuersten Film aller Zeiten macht.
Schon bald merkt man, dass Hughes ein paar Eigenheiten zu haben scheint; so hört er ziemlich schlecht, kann große Menschenmengen nicht leiden und berührt nichts, was schon andere in ihren Händen hatten. Er lernt Katharine Hepburn kennen, die ihn jedoch später wieder verlässt, weil er sich zu sehr um seine Flugprojekte kümmert als um sie.

Einen Wendepunkt stellt sein Flugzeugunfall dar, bei dem 80 Prozent seines Körpers Verbrennungen davon trugen, sowie zahlreiche Brüche, von deren Nachwirkungen er sich nie erholen sollte. Ab da geht es für Howard nur noch bergab. Seine Zwangsneurosen werden schlimmer, sodass er immer und überall Keime sieht und sich die Hände mit der Seife blutig scheuert. Außerdem wird er paranoid und sieht plötzlich überall Spitzel. Als seine Freundin Ava Gardner herausfindet, dass er Wanzen in ihrem Zimmer versteckt hat und ihre Telefonate abhören lässt, hält sie ihn für verrückt und verlässt ihn.
Was wir hier von Leonardo DiCaprio sehen ist zweifellos eine seiner besten Leistungen. Aviator markierte den Wendepunkt seiner Karriere vom Sunnyboy zum ernstzunehmenden Schauspieler. Er wirkt in keiner Sekunde lächerlich oder als unglaubwürdig; zu Beginn noch ein Gentleman, zeigt sich gegen Ende des Films, wie verrückt Hughes wirklich war. Besonders ist mir die Szene, in der er sich tagelang einsperrt, im Gedächtnis geblieben und wir keinen normal denkenden Menschen mehr vor uns sehen. Wir sehen hier nur noch einen Menschen, der von seinen Ängsten wahnsinnig gemacht wird.

Das ist alles schön und gut, aber leider war mir die Laufzeit etwas zu lange, auch wenn über zwanzig Jahre im Leben dieses aufregenden Mannes beleuchtet wurden. Fast drei Stunden lang zieht Leonardo DiCaprio alle Register, kann aber leider nicht über die einen oder anderen Längen hinwegtäuschen.
Aber das ist wohl Geschmackssache.
In Nebenrollen sehen wir bekannte Darsteller wie Cate Blanchett als Katharine Hepburn, Kate Beckinsale als Ava Gardner, Jude Law (obwohl seine Rolle so klein war, dass er mir gar nicht aufgefallen ist), Alec Baldwin als Konkurrent und John C. Reilly.