Donnerstag, 15. März 2012

Contraband [2012]


In "Contraband" geht es um Chris, einen ehemaligen Schmuggler, der nun jedoch ein friedliches Leben mit seiner Frau und seinen beiden Söhnen führt. Ausgerechnet sein Schwager zwingt ihn dazu, seine ehemalige Tätigkeit wieder aufzunehmen. Andy musste fünf Kilo Kokain ins Meer werfen, als das Schiff, auf dem er sich befand, vom Zoll durchsucht wurde. Jetzt will sein Boss Tim Briggs sein Geld zurück und bedroht Andy und somit auch seiner Schwester und Chris das Leben.

Um den Bruder seiner Schwester zu retten, macht er mit Tim einen Deal: Er beschafft ihm innerhalb von zwei Wochen das Geld, im Gegenzug lässt er seine Familie in Ruhe. 

So weit, so gut. Dem Zuschauer wird ganz schnell klar, dass es sich hier um eine exklusive Mark-Wahlberg-One-Man-Show handelt. Er ist unbesiegbar, wird nicht angeschossen, kann immer entkommen und scheint keine Fehler zu machen. Natürlich legen sich ihm unzählige Stolpersteine in den Weg, die gegen seinen Willen und seiner Liebe zu seiner Familie nichts anrichten können. Diese Formel wirkt in den meisten Actionnfilmen, genau wie hier, auch wenn sich der Film etwas zu ernst nimmt.
Die Handlung hat einen raschen Einstieg und es kommt schnell zur Sache, was ich ziemlich gut fand. Bei einem Actionfilm will man sowieso nicht langes Gerede hören, sondern Taten sehen. Auch wenn ich mir noch etwas mehr Spannung erwartet hätte, geht diese in Ordnung, lediglich die Kamera war etwas zu hektisch.

Die schauspielerischen Leistungen, gehen in Ordnung, nichts Besonderes aber auch keine Totalausfälle. Mark Wahlberg spielt gewohnt mit demselben Gesichtsausdruck (ehrlich, mehr hab ich noch nie von ihm gesehen), aber seine Figur ist sehr cool gemacht, wenn auch ohne Tiefe. Kate Beckinsale als seine Frau Kate (wie passend) ist im Cast noch eine der besseren, auch wenn ihre Rolle denkbar klein gehalten wurde. Am besten finde ich noch Ben Foster als Sebastian, Chris' vermeintlichen besten Freund.

 
Originaltitel: Contraband
Erscheinungsjahr: 2012
Regisseur: Baltasar Kormákur
Darsteller: Mark Wahlberg, Kate Beckinsale, Ben Foster
Laufzeit: 110 Minuten
Originalsprache: Englisch
Altersfreigabe: FSK 16

Samstag, 10. März 2012

Das Leben des David Gale [2003]


Dieser Film hat mich eines gelehrt, an das ich mich in Zukunft wohl immer halten werde: Kaufe dir nie einen Film, nur weil dir der Soundtrack gefällt. Das Lied, das übrigens in den Trailers für „The Artist“ und „Die eiserne Lady“ verwendet wird, hat mich bezaubert und einen Tag lang konnte ich meine Finger nicht von diesem Lied lassen. Und als ich erfuhr, zu welchem Film dieses Lied gehört, war es sowieso schon um mich geschehen. Ich las mir die Inhaltsangabe durch und befand den Film für gut, denn die Inhaltsangabe hörte sich nicht schlecht an und Kevin Spacey ist sowieso ein Gewinn für jeden Film.
Dachte ich zumindest.

Eigentlich fängt der Film gar nicht so schlecht an: David Gale, ein Universitätsprofessor und ein erklärter Gegner der Todesstrafe, wird für Vergewaltigung und Mord zum Tode verurteilt. Das ganze Land ist in Aufruhr, denn ausgerechnet der Mann, der sich mit seinem Einsatz gegen die Todesstrafe einige Feinde im Staat Texas gemacht hat, soll dieser Strafe zugeführt werden. Die Beweise sind äußerst belastend; im Körper seiner Partnerin (ebenfalls eine Gegnerin der Todesstrafe) wurden seine Spermaspuren gefunden und den Rest kann man sich ebenfalls zusammenreimen.
Drei Tage vor seiner Tötung verlangt David Gale nach Betsy Bloom, einer Journalistin die den Ruf genießt, Geheimnisse nicht preiszugeben, weshalb sie bereits hinter Gittern saß. Sie soll sich in drei Sitzungen seine Lebensgeschichte anhören und diese nach seinem Tod veröffentlichen.
Betsy ist misstrauisch und hegt keine besonders sympathischen Gefühle für David, da sie der Meinung ist, dass seine Strafe gerecht sein muss. Doch je mehr er ihr von sich erzählt, desto mehr glaubt sie an einen Irrtum der Polizei, dass der Mord David nur angehängt wurde…


Hört sich gar nicht so schlecht an, nicht wahr? Doch leider haperte es ziemlich an der Umsetzung. Das ganze wurde mir etwas zu fade präsentiert und viele Motive der Protagonisten waren für mich unverständlich bzw. nicht nachvollziehbar. Besonders den späteren Verlauf der Geschichte fand ich unglaubwürdig und ziemlich an den Haaren herbeigezogen, ohne hier zu viel spoilern zu wollen. Betsy entwickelt sich im Laufe der Handlung immer mehr zu einer Detektivin, aus jedem noch so kleinen Gedankenfurz ihrerseits verwandelt sich eine heiße Spur und zu Schluss kommt sie so doch noch hinter David Gales Geheimnis.
Die Dialoge sind weder scharfsinnig noch bissig oder gar humorvoll. Scheinbar ohne Emotionen werden die Sätze einfach nur runtergerasselt, ohne dass mir ein Satz oder ein bestimmtes Gespräch in Erinnerung geblieben wäre.
Mit den Leistungen der Darsteller ist es dasselbe. Kevin Spacey ist zwar immer noch der beste in diesem Film, doch selbst er schafft es nicht, besondere Akzente zu setzen. Dass er nur ein paar Jahre nach „American Beauty“ oder „K-Pax“ so wenig Ausstrahlung besitzt, schreibe ich einfach spontan dem Drehbuch und dem ganzen Film zu. Kate Winslet als Betsy – tut mir leid – nervt einfach nur.

Fazit: Vielleicht hört sich der Film jetzt schlecht er an, als er eigentlich ist, aber er ist immer noch in Ordnung, wenn man mal Langeweile haben sollte. Erwartet man einen guten und spannenden Film, kann ich von diesem Film nur abraten.

 
Originaltitel: The Life of David Gale
Erscheinungsjahr: 2003
Regisseur: Alan Parker
Darsteller: Kevin Spacey, Kate Winslet
Laufzeit: 130 Minuten
Originalsprache: Englisch
Altersfreigabe: FSK 12

Mittwoch, 7. März 2012

Zodiac - Die Spur des Killers [2007]


„Zodiac“ beginnt mit einem guten Einstieg, bei dem man bereits die Künste des titelgebenden Mörders erleben darf. Ein junges Pärchen sitzt im Auto, während sich plötzlich ein Auto nähert, ein Mann aussteigt, und die beiden erschießt. Dabei liegt das Gesicht des Mannes immer im Schatten und es ist unmöglich festzustellen, wie er aussieht.

Ein paar Monate später – im Herbst 1969 – bekommt die Zeitung San Francisco Chronicle einen mysteriösen Brief von einem Mann, der sich selbst „Zodiac“ nennt und behauptet, für diverse ungelöste Morde im vergangenen Jahr verantwortlich zu sein. Er beginnt, die Chronicle und andere namhafte Zeitungen im San Francisco zu erpressen, indem er verlangt, einen bestimmten von ihn geschickten Code auf der Titelseite zu veröffentlichen. Wenn sie seinen Forderungen nicht nachkommen, droht er, die Reifen eines Schulbusses zu zerschießen und die Kinder einzeln zu töten.
Hier lernt man bereits die eigentliche Hauptfigur kennen: Robert Graysmith, seines Zeichens Karikaturist der Chronicle. Er und der selbstbewusste Journalist Paul Avery finden heraus, was Zodiacs Codes bedeuten und besonders Robert vertieft sich immer mehr in die Materie.

Ab hier beginnt der Film etwas langweiliger und träge zu werden. Die nächste Stunde wird zum Großteil aus der Sicht der beiden Polizeibeamten Dave Toschi und Bill Armstrong, die versuchen, den Zodiac-Killer zu schnappen. Man verfolgt verschiedene Spuren, einige verlaufen im Sand, andere sind vielversprechend, aber keine von ihnen ist vom Erfolg gekrönt. Die beiden beschäftigen sich so sehr mit diesem Fall, dass sie fast nichts anderes mehr tun und dieses Tempo über Jahre beibehalten.
Hier kommen wir zu einem Punkt, der mich sehr gestört hat: die großen Zeitsprünge. So spielt der Film im Lauf von über dreißig Jahren, ohne dass sich die Figuren irgendwie äußerlich verändert hätten. Die Zeitsprünge werden nicht drastisch gemacht, es wird dem Zuschauer nicht verdeutlicht, dass soeben wieder drei Jahre vergangen sind. Es scheint immer noch so, als wären vielleicht nur ein paar Tage vergangen. Schade.


Außerdem gestaltet sich die Jagd nach dem Killer nicht so spannend, wie ich mir das vorgestellt hatte. Ich hatte einen nervenzerreißenden Thriller erwartet, vielleicht auch so etwas wie „Sieben“. Zodiac jedoch lässt sich sehr viel Zeit mit dem Erzählen und temporeiche Momente gibt es kaum. Die Jagd nach dem Killer findet nur in verstaubten Archiven von Polizeipräsidien statt. In den späteren Jahren gibt es keine Morde und auch keine Briefe mehr, und trotzdem hören Robert und auch Dave Toschi bis zum Schluss nicht auf, den Mörder zu finden.

Zu den Schauspielern kann ich nur hinzufügen, dass Jake Gyllenhaal seine Rolle gut ausgefüllt, jedoch nicht unbedingt Akzente gesetzt hat oder versucht hat, das Rad neu zu erfinden. Von Robert Downey Jr.‘s kleiner Rolle war ich etwas enttäuscht. So wird er doch in der Inhaltsangabe in einem Atemzug mit Robert Graysmith genannt, kommt aber nach der ersten halben Stunde so gut wie gar nicht mehr vor, weil er nach einer Morddrohung von Zodiac der Alkohol- und Drogensucht verfallen ist. Schade.

Fazit: Obwohl kein Thriller im klassischen Sinne, ist er sehr gut inszeniert und hat zum Schluss hin ein paar Höhepunkte.

 
Originaltitel: Zodiac
Erscheinungsjahr: 2007
Regisseur: David Fincher
Darsteller: Jake Gyllenhaal, Mark Ruffalo, Robert Downey Jr.
Laufzeit: 157 Minuten
Originalsprache: Englisch
Altersfreigabe: FSK 16

Dienstag, 6. März 2012

Sin City [2005]


„Sin City“ ist nach „From Dusk till Dawn“ mein zweiter Film von Robert Rodriguez und langsam muss ich mir doch die Frage stellen: Was geht in dem Kopf dieses Mannes vor? Die Vermutung, dass er als Kind wohl zu viele B-Movies gesehen hat, liegt da am nahesten. Der Film ist zwar völlig abgedreht, überzeichnet und übertrieben aber hey, es macht Spaß!

Das wohl auffälligste Merkmal an diesem Film ist wohl sein Look. Der ganze Film ist komplett in schwarz-weiß gehalten, bis auf ein paar wichtige Merkmale, die durch die Farbe nur hervorgehoben wurden. So wurden wichtige Personen für kurze Zeit in Farbe präsentiert und der „Yellow Bastard“ wurde sowieso komplett in Gelb gezeigt, was nach all dem tristen schwarz-weiß wirklich toll aussah.
Ein weiteres Merkmal ist sein comichafter Look. In jeder Szene sieht man schon alleine an der Beleuchtung und an der Kameraführung, dass dieser Film einem Comic nachempfunden wurde. Dies war zu Beginn etwas ungewöhnlich, aber man gewöhnt sich schnell daran und man ist fasziniert davon, einen richtigen Comicfilm zu sehen. Comicverfilmungen gibt es mittlerweile wie Sand am Meer, alle halten sich mehr oder weniger an die Handlung, aber wer lässt den Film auch wirklich wie die Vorlage aussehen? Ein Kunststück, das Rodriguez mit Bravour gemeistert hat.

Was aber noch auffällt, ist die Brutalität. Es gibt fast keine Szene, in der niemand zusammengeschlagen, erschossen, gequält, erdrosselt, erstochen usw. wird. Ich bin zwar kein Freund von Gewalt in Filmen, aber da diese Handlungen nicht ernst gemeint und außerdem sehr stylisch dargestellt werden, machte es trotzdem Spaß (ähnlich wie bei Kill Bill).
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Die Handlung besteht aus fünf verschiedenen Episoden, die lose miteinander zusammenhängen. Jede Geschichte wird in sich geschlossen erzählt und zu Ende geführt, nur verschiedene Randfiguren tauchen auch in den anderen Episoden auf. Ohne zu viel verraten zu wollen gefiel mir persönlich die Episode mit Bruce Willis am meisten, während ich „The Big Fat Kill“ beispielsweise nicht so gut fand, einfach weil dort die Gewalt noch exzessiver dargestellt wurde.
Der Cast ist ein wahrer Flickenteppich aus verschiedenen Schauspielern: Bruce Willis, Clive Owen, Mickey Rourke, Jessica Alba, Elijah Wood, Benicio del Torro, Clive Owen, Michael Madsen, Brittany Murphy, Josh Hartnett und viele andere. Während man Bruce Willis, Clive Owen und Mickey Rourke in den Hauptrollen bewundern kann, wurden die anderen in Nebenrollen besetzt. Zum Glück gibt es keine Totalausfälle, obwohl die Darsteller nicht zu Höchstleistungen auffahren. Aber das ist auch gar nicht nötig, da Sin City auch so genug Spaß macht.

 
Originaltitel: Sin City
Erscheinungsjahr: 2005
Regisseur: Robert Rodriguez
Darsteller: Bruce Willis, Clive Owen, Elijah Wood
Laufzeit: 119 Minuten
Originalsprache: Englisch
Altersfreigabe: FSK 18

Montag, 5. März 2012

Happy New Year [2011]


Die Kritiken waren vernichtend, aber trotzdem versprach ich mir von dem Film eine gute Hirn-aus-Film-an-Unterhaltung. Und was soll ich sagen? Ich kann mich der negativen Meinung nur anschließen.


"Happy New Year" ist ein Episodenfilm. Das wäre ja nicht weiter schlimm, wenn nicht so viele verschiedene Promis/Charaktere in den Film gestopft worden wären. Da es sich ja um einen Episodenfilm handelt, müssen die Schicksale dieser Personen irgendwie miteinander zu tun haben. Aber leider geht das gehörig schief. Der Film braucht lange, um die ganzen Personen überhaupt vorzustellen, geschweige denn fortzuführen und zu einem glücklichen Ende zu bringen. In den Hauptrollen sehen wir eine "Köchin" (die nichts anderes tut, als Ananas zu zerschneiden und herumzunerven); zwei absolut sinnfreie Pärchen, die unbedingt ihre Neujahrsbabys auf die Welt bringen wollen, um das große Geld zu verdienen und viele andere, deren Leben dem Zuschauer komplett am Allerwertesten vorbeigeht.
Nicht einmal an der schauspielerischen Leistung der Darsteller könnte ich etwas Positives hervorheben. Zac Efron war akzeptabel, Til Schweiger schrecklich, Halle Berry unnötig, Sarah Jessica Parker nervig. Nur Michelle Pfeiffer und Robert de Niro waren die einzigen Lichtblicke; nur schade, dass Michelle Pfeiffer nur die graue Maus à la Selina Kyle spielt und Robert de Niro als totkranken Krebspatienten mit maximal fünf Minuten Screentime bestraft wurde. Nur im Abspann konnte er einigermaßen zeigen, was er drauf hat.
Fazit: Ein wirklich sehr enttäuschender Film mit großer Starbesetzung, die allerdings nicht wirklich zeigen kann, was sie drauf hätte. Vielleicht hätte es mit weniger Personen und mehr Sinn geklappt.

 
Originaltitel: New Year's Eve 
Erscheinungsjahr: 2011
Regisseur: Garry Marshall
Darsteller: Halle Barry, Robert de Niro, Michelle Pfeiffer
Laufzeit: 118 Minuten
Originalsprache: Englisch
Altersfreigabe: FSK 0

Sherlock Holmes 2 - Spiel im Schatten [2011]


Kennt ihr das Gefühl, wenn ihr euch ohne große Erwartungen ins Kino setzt und diese dann doch vom Film überraschenderweise erfüllt bzw. übertroffen werden?
"Sherlock Holmes: Spiel im Schatten" ist wieder einer jener Filme, vor deren Sichtung ich ziemlich skeptisch war. Der Trailer schwirrte schon seit Juni in den Kinos herum und ich fand ihn schon damals irgendwie... zu reißerisch. Es wurde nur gekämpft und mit witzigen Dialogen um sich geworfen, dass meine Neugierde schon recht schnell verflogen war. Zugegeben: Ich hatte Teil 1 nicht gesehen, ansonsten hätte ich mich vielleicht darauf gefreut.

Aber er hat mich doch positiv überrascht. Die Charaktere sind recht liebevoll gestaltet und jeder haut regelmäßig einen witzigen Spruch raus, sodass eigentlich fast niemand negativ auffällt. Hauptfigur ist natürlich Sherlock Holmes, der äußerst sympathisch von Robert Downey Jr. verkörpert wurde (von dem ich nach "Chaplin" äußerst begeistert bin). Er spielt seine Rolle so locker und authentisch und es scheint so, als ob er keinem groben Drehbuch folgen würde. Jude Law als Dr. Watson gefiel mir auch ganz gut, auch wenn Jude Law nicht ganz so locker war wie sein Kollege. Die gemeinsamen Szenen waren jedoch immer sehr unterhaltsam.

Jared Harris als Professor Moriarty empfand ich ebenfalls als einen kleinen Höhepunkt im restlichen Cast.
Aber leider wurde auch hier versucht, so viel Story wie möglich in einen Film zu quetschen, und auch hier ging es etwas schief. Die stattliche Dauer von ungefähr zwei Stunden schaffte es trotzdem nicht, die Story ausführlich erzählen zu lassen. Stattdessen hetzte man von Szene zu Szene, wodurch der Film aber eines an Fahrt aufnahm und keine großen Längen entstehen ließen.
Fazit: Unterhaltsames Popcornkino mit einem tollen Robert Downey Jr. Noch finde ich ihn toll, aber wenn es mit ihm so wird wie mit Jack Sparrow/Johnny Depp, werde ich diese Filmserie nicht weiter verfolgen.

 
Originaltitel: Sherlock Holmes: A Game of Shadows
Erscheinungsjahr: 2011
Regisseur: Guy Ritchie
Darsteller: Robert Downey Jr., Jude Law, Noomi Rapace
Laufzeit: 128 Minuten
Originalsprache: Englisch
Altersfreigabe: FSK 12

Tootsie [1982]


Michael Dorsey ist ein arbeitsloser Schauspieler in New York, der aufgrund seiner hohen Ansprüche von niemandem engagiert wird. Über eine Freundin gerät er eines Tages durch Zufall in eine Seifenoper, bei der eine energische weibliche Darstellerin gesucht wird. Michael wittert seine Chance und verwandelt sich in Dorothy Michaels. Von nun an beginnt er seinen Tag damit, sich zu schminken, sich in Frauenkleider zu zwängen und seine Perücke zu stylen. Anfangs läuft alles gut, denn er ist in der Seifenoper sowohl hinter der Kamera als auch bei den Zuschauern sehr beliebt. Doch mit der Zeit verliebt er sich in seine Serienkollegin Julie – und damit stellen sich Probleme und skurrile Verwechslungen ein, die den Schauspieler auf so manch harte Probe stellt. 

Die Handlung des Films hört sich zwar belanglos an und ist es eigentlich auch, dafür macht der Film aber Spaß und beinhaltet intelligenten Witz und nicht den üblichen Klamauk. Dustin Hoffman tritt von einem Fettnäpfchen ins nächste und es entstehen diverse Verwechslungen, bei denen man sich nur fragt, wie Michael Dorsey wieder heil aus dieser Lage herauskommen soll. Hoffmans Darstellung der Dorothy ist einmalig und wurde nicht grundlos für den Oscar nominiert. Ich fand ihn jedenfalls als Frau äußerst gelungen. Der restliche Cast überzeugt ebenfalls; Jessica Lange bekam für ihre Darstellung der sympathischen Julie einen Oscar, was ich persönlich aber etwas übertrieben finde. Und Bill Murray spielt den Mitbewohner von Michael, kommt aber auch nur ab und zu vor, schade.
Fazit: Tolle One-Man-Show, die man wenigstens einmal im Leben gesehen haben sollte.

 
Originaltitel: Tootsie
Erscheinungsjahr: 1982
Regisseur: Sydney Pollack
Darsteller: Dustin Hoffman, Jessica Lange
Laufzeit: 119 Minuten
Originalsprache: Englisch
Altersfreigabe: FSK 6

Winter's Bone [2010]


Eines vorweg: Winter's Bone ist ein gelungener Film, der in der ärmlichen Einöde Amerikas spielt, wo man noch Holz hackt und Tiere erlegt, um zu überleben. Alles in diesem Film drückt die Armut aus; Verbrechen, Drogen, Alkohol, Schmutz, und das scheinbar an jeder Ecke. Die Bewohner sind alle irgendwie miteinander verwandt, was aber nicht heißt, dass man sich gegenseitig hilft. 

Als sich die 17-jährige Ree Dolly auf die Suche nach ihrem Vater macht, weil sie und ihre Familie ansonsten ihr Haus und damit ihr ganzes Hab und Gut verlieren würden, stößt sie auf großen Widerstand. Man ratet ihr, sich aus dieser Sache rauszuhalten und zu akzeptieren, dass ihr Vater tot ist. Als sie trotzdem weiterforscht, wird sie brutal zusammengeschlagen.
Jennifer Lawrence hat mir in der Rolle der starken Ree, die sich mit 17 Jahren schon um ihre Mutter und ihre zwei kleinen Geschwister kümmern muss, sehr gefallen. Ebenso mochte ich zum Schluss hin die Person des Teardrop, der sich schließlich doch entschließt, seiner Nichte zu helfen.
Was ich allerdings negativ anmerken muss, ist die ziemlich niedrige Spannungskurve. Dafür lebt der Film aber von der authentischen Darstellung in allen anderen Belangen.
Fazit: Gelungen, aber für mich kein potenzieller Oscar-Anwärter.

 
Originaltitel: Winter's Bone
Erscheinungsjahr: 2010
Regisseur: Debra Granik
Darsteller: Jennifer Lawrence, John Hawkes
Laufzeit: 104 Minuten
Originalsprache: Englisch
Altersfreigabe: FSK 12

Der letzte König von Schottland [2006]


"Der letzte König von Schottland", ein Film, von dem ich mir nicht allzuviel erhofft hatte. Umso erstaunter war ich, als ich nach den ersten ruhigen Minuten des Einstiegs einen außergewöhnlich guten Film vorgesetzt bekam.

Der Film spielt Anfang der 70er Jahre in Afrika, genauer gesagt in Uganda. Der junge Arzt Nicholas Garrigan, der seinem langweiligen Leben in Schottland entfliehen will, reist nach Uganda, um dort den Menschen zu helfen. Eines Tages trifft er auf den soeben an die Macht gekommenen Präsidenten des Landes, Idi Amin. Dieser ist von Nicholas sehr angetan und bittet ihn, sein Leibarzt zu werden. Die Zuneigung beruht auf Gegenseitigkeit und so zieht der junge Schotte in die Hauptstadt und genießt dort alle Privilegien, die ihm als Vertrauter des Präsidenten zustehen.

Erst spät bemerkt er, dass an der Art, wie Idi sein Land regiert, etwas ganz und gar nicht stimmt. Ein Mann, den Nichols kurz zuvor noch als "verdächtig" bezeichnete, ist spurlos verschwunden. Ebenso ist es politischen Gegnern ergangen. Nicholas versucht zu fliehen, doch Idi ist damit nicht einverstanden und lässt seinen britischen Pass durch einen ugandischen ersetzen. Und als Nicholas noch dazu eine Affäre mit einer von Idi Amins Ehefrauen eingeht und diese von ihm schwanger wird, ist Nicholas' Zukunft ungewiss.
Was mich an diesen Film so fasziniert ist einfach das Gesamtpaket. Schon zu Beginn bekommt man zu spüren, dass man sich nicht mehr im friedlichen Europa befindet: Alles ist dreckig, die Menschen sind arm und krank. Und doch jubeln und feiern sie, als sie ihren Präsidenten sehen, nicht wissend, dass dieser hunderttausende seiner Landsleute umbringen lassen wird. In diesem Land herrscht das Chaos und man verlässt sich lieber auf dubiose Medizinmänner und Voodoo als auf die Hilfe der Weißen.
Ich zumindest fand schon einmal die Atmosphäre unglaublich gut gelungen, da es meinen Vorstellung von Afrika zu hundert Prozent entsprach.


Dann möchte ich die beiden Hauptdarsteller herausheben: Forest Whitaker als grausamen Diktator und James McAvoy als junger Mensch, der mit guten Vorsätzen in dieses Land kam, in diesen Strudel aus Korruption, Tot und Brutalität hineingezogen wird und schlussendlich beinahe mit seinem Leben bezahlen muss. Während die meisten wohl Forest Whitakers Leistung am besten fanden, muss ich an dieser Stelle James McAvoy herausstreichen, denn ihn fand ich fast noch gelungener. Er stellt den jungen Schotten äußerst authentisch dar, das selbe gilt jedoch auch für Whitaker.

 
Originaltitel: The Last King of Scotland
Erscheinungsjahr: 2006
Regisseur: Kevin Macdonald
Darsteller: Forest Whitaker, James McAvoy
Laufzeit: 123 Minuten
Originalsprache: Englisch
Altersfreigabe: FSK 16

Die zwölf Geschworenen [1957]


Obwohl ich mit Filmen, die vor 1960 gedreht wurden, generell weniger anfangen kann, hab en mich die hervorragenden Kritiken zu diesem Film neugierig gemacht. Vor ungefähr zwei Monaten habe ich ihn mir gekauft, bis ich ihn mir gestern endlich zu Gemüte führen konnte. Es ist ein sehr auf Minimalismus getrimmter Film, der aber doch das Maximale aus seinem Setting und den Schauspielern herauskitzeln kann.
..
Die neunzig Minuten lange Laufzeit verbringt man zu einem Großteil in dem Geschworenenraum, in dem die im Titel genannten zwölf Geschworenen über einen Mordfall abstimmen sollen. Die Herrschaften beschließen, über die Schuldsprechung abzustimmen und bis Nummer 8 sieht es ziemlich eindeutig aus: Schuldig. Doch Nr. 8 sieht die Sache anders; er ist sich nicht sicher und möchte nicht voreilig einen jungen Mann, der seinen Vater ermordet haben soll, auf den elektrischen Stuhl bringen. Zuerst steht Nr. 8 mit seiner Meinung noch alleine da, doch mit der Zeit kann er mit geschickten Worten die Zweifel in den anderen Geschworenen wecken und diese ebenfalls umstimmen.

Ich habe noch nie einen Film gesehen, der so sehr von seinen Dialogen lebte. Und ich dachte, ein Quentin Tarantino lebe von seinen Dialogen, aber das war vor "12 angry men". Durch die Tatsache, dass eben diese zwölf Männer in diesem Raum eingesperrt sind und nicht hinaus können - bis sie ein einstimmiges Urteil gefällt haben und praktisch 98% der Handlung in diesem Raum spielen - müssen die Darsteller selber für genug Abwechslung sorgen. Und das gelingt voll und ganz, jeder Geschworene hat seine eigenen Argumente (oder nicht), Vorurteile, Vorlieben, Abneigungen und diese kommen an diesem Nachmittag zum Vorschein. Ich fand es interessant und spannend zugleich, diesen Männern beim Diskutieren, Streiten und Verzweifeln zuzusehen.
Schlichtweg ein Meisterwerk.

 
Originaltitel: 12 Angry Men
Erscheinungsjahr: 1957
Regisseur: Sidney Lumet
Darsteller: Lee J. Cobb, Henry Fonda
Laufzeit: 96 Minuten
Originalsprache: Englisch
Altersfreigabe: FSK 12

The Descendants - Familie und andere Kleinigkeiten [2011]


Matt lebt mit seiner Frau Elizabeth und den beiden Töchtern im vermeintlichen Inselparadies Hawaii, doch der Schein trügt: Als seine Frau einen Motorbootunfall hat und der Familie nahegelegt wird, die lebenserhaltenden Maschinen abzustellen, weil keine Hoffnung besteht, erfährt Matt zusätzlich, dass seine Frau eine Affäre mit einem anderen Mann hatte. Matt möchte diesem Mann - Brian Speer - die Chance geben, sich von seiner Frau zu verabschieden.

Im Vorfeld noch wegen den Oscarnominierungen neugierig gemacht, hat mich dieser Film großteils enttäuscht. Die Geschichte plätschert dahin und weiß nie wirklich zu überzeugen. Dass George Clooneys Frau ihm fremd gegangen ist, ist zwar zu Beginn noch ein Skandal, aber geht einem irgendwann am Allerwertesten vorbei. Die Schauspieler fand ich nicht unbedingt schlecht, aber auch nicht gerade das, was man oscarreif nennt. George Clooney spielt wieder mal seine 0815-Rolle, die er in so ziemlich jedem Film zum Besten gibt. Seine Figur bleibt großteils blass, sehr enttäuschend. Am besten gefiel mir da noch seine ältere Tochter Alexander, der restliche Cast bleibt weit zurück.
Fazit: Ziemlich überbewertet, die Academy steht wohl auf seichtes Familiendrama.

 
Originaltitel: The Descendants
Erscheinungsjahr: 2011
Regisseur: Alexander Payne
Darsteller: George Clooney, Judy Greer
Laufzeit: 115 Minuten
Originalsprache: Englisch
Altersfreigabe: FSK 12

Batman Begins [2005]



An diesem Teil schätze ich besonders die Tatsache, dass sich Batman Begins noch mit der eigentlichen Hauptfigur Bruce Wayne beschäftigt und nicht wie im Nachfolger zur Randfigur degradiert wird. Man sieht, wie aus Bruce Wayne Batman wurde, wo er das Kämpfen gelernt hat, woher er den Drang hat, Verbrechern die Stirn zu bieten. Man bekommt einen Einblick in seine Kindheit und in seine tiefsten Ängste. Gerade dieses Persönliche schätze ich sehr, da man bei The Dark Knight praktisch nichts davon mitbekommt. 
Ansonsten finde ich die Story spannend und es unterhält, ihn bei seinen ersten Versuchen als Batman zuzusehen. Leider finde ich seine Widersacher eher mau, Crane aka Scarecrow ist zwar kurzzeitig etwas bedrohlich, aber sobald er seine Maske abnimmt, erschreckt er niemanden mehr. Aber Liam Neeson als Ra's al Ghul, der eigentliche Oberschurke des Films, stellt zu keinem Zeitpunkt des Films eine richtige Bedrohung dar. Da war der Joker schon unberechenbarer.
Ansonsten hat es mir vor allem die Figur des Lucius Fox angetan, Morgan Freeman spielt zwar wieder nur eine seiner typischen Rollen - dafür ist sie sehr sympathisch dargestellt.

Wie ein einziger Tag [2004]


RomComs haben eigentlich in meiner Filmsammlung nichts zu suchen, aber beim Kauf hat mich der Name "Ryan Gosling" doch schwach gemacht. Ich dachte mir, dass ein Film mit Ryan Gosling nicht so schlecht sein kann. Was soll ich sagen, als richtig schlecht würde ich den Film zwar nicht bezeichnen, aber trotzdem alles andere als gut. Die Geschichte ist wahnsinnig vorhersehbar, zum Beispiel hatte ich zu Beginn schon den Verdacht, dass die zwei Alten Noah und Allie sind und dass sich Allie an Demenz leidet. Und nach ungefähr einer Stunde erfahre ich, dass meine Vermutung richtig war.
Der Film folgt der typischen Formel, die bei Komödien dieser Art sehr beliebt sind: Zwei Menschen finden sich, es stellen sich unausweichbare Hindernisse in den Weg, sie trennen sich, können aber einander nie vergessen und am Schluss finden sie wieder zusammen. Ryan Gosling tut zwar sein Bestes, schafft es aber nicht, mich an der Handlung teil haben zu lassen. Rachel McAdams ist süß und lebhaft, obwohl ich Ryan Goslings ruhige Art ebenfalls mochte.
Ein Film, den man sich ansehen kann. Frauen werden ihn lieben.

 
Originaltitel: The Notebook
Erscheinungsjahr: 2004
Regisseur: Nick Cassavetes
Darsteller: Ryan Gosling, Rachel McAdams
Laufzeit: 124 Minuten
Originalsprache: Englisch
Altersfreigabe: FSK 0

Drive [2011]


Da ich Drive super fand und diesen Genuss gerne wiederholen wollte, ging ich gestern ins Kino und sah ihn mir ein zweites Mal an. Und was soll ich sagen? Wieder saß ich während dem Abspann nur da, starrte auf die Leinwand und ließ die schönsten Momente des Films revue passieren. Und da ich schon wusste, was auf mich zukam, gab es keine Enttäuschung mehr. Anders als bei vielen anderen, die sichtlich froh waren, dass der Film vorbei waren - wahrscheinlich hatten sie sich einen Action-Blockbuster erwartet.
Das kann ich schon mal vorweg sagen: Wer hier einen reinen Actionfilm mit einer durchsichtigen Lovestory erwartet, sollte lieber das Geld sparen und sich eine dementsprechende DVD ausleihen.
(Fazit von einem anderen Kinobesucher beim Verlassen des Saales: "So ein langweiliger Film, die haben schon die ganzen Actionszenen im Trailer verbraten. Ich dachte, das wird richtig cool, aber der war total öde.")
Zum Film: Ich persönlich konnte die Szenen mehr genießen, weil ich mich jetzt nicht mehr so stark auf die Story konzentrieren musste. Viel mehr schenkte ich jetzt den kleinen Dingen Beachtung, die diesen Film wirklich zu einem - okay, Meisterwerk ist übertrieben, aber immer noch zu einem sehr guten Film machen.
Die ruhigen Passagen fand ich um Längen besser als die actionreichen, die zwar sehr gut gemacht sind, aber nicht gut zu meiner Abneigung für Actionszenen passen. Und so genoss ich die ersten Filmminuten (bis Standard) auftaucht am meisten und an diesen Szenen ist wirklich alles perfekt. Von den Bildern zu den Hauptdarstellern und zur Musik, die bei mir zurzeit rauf und runter läuft. Jeder dieser Songs hat Ohrwurmcharakter und geben dem Film das gewisse Etwas.

Und zu Ryan Gosling kann ich nur sagen, dass er hier eindeutig die beste Performance seit Lars und die Frauen (meiner Meinung nach) abliefert. Scheinbar sehr neutral und gefühlskalt, zeigt er doch ab der Mitte des Films, dass dem gar nicht so ist. Aber auch das wird nicht übertrieben offen dargestellt, sondern man muss genau hinsehen und sich selber seinen Teil dazudenken.

 
Originaltitel: Drive
Erscheinungsjahr: 2011
Regisseur: Nicolas Winding Refn
Darsteller: Ryan Gosling, Carey Mulligan, Bryan Cranston
Laufzeit: 101 Minuten
Originalsprache: Englisch
Altersfreigabe: FSK 18

Crazy, Stupid, Love. [2011]


Der Film war... enttäuschend. Ursprünglich hatte ich den DVD-Release herbeigesehnt, weil ich mir von der lockeren Geschichte sowie den Namen Ryan Gosling und Steve Carell einiges versprach. Aber Pustekuchen. Der Film ist und bleibt eine 0815-RomCom, die keinen Deut besser ist als die anderen. Irgendwie kennt jeder jeden, das Mädchen von gestern Nacht stellt sich plötzlich als Lehrerin deines Sohnes heraus und am Ende kommt heraus, dass der Freund deiner Tochter eigentlich dein Kumpel ist. Außerdem scheinen sämtliche Personen miteinander im Clinch zu liegen sowie ineinander verliebt zu sein. Für meinen Geschmack war das etwas zu viel Hollywood.
 
Der Film spart nicht mit peinlichen Szenen und großen Reden - und überhaupt ist alles vorhersehbar. Mein Bruder und ich haben uns einen Spaß daraus gemacht, zu erraten, was wohl als nächstes passieren wird und fast immer lagen wir richtig.
Es gibt aber ein paar Lichtblicke; Steve Carell beispielsweise fand ich als liebenswerten Loser wirklich klasse und überzeugend. Ryan Gosling schmückt seine Rolle gut aus, mehr auch nicht. Ist ja auch nur eine Komödie. Außerdem fand ich Emma Stone noch ganz gut, das war's aber auch schon.

 
Originaltitel: Crazy, Stupid, Love.
Erscheinungsjahr: 2011
Regisseur: John Requa und Glenn Ficarra
Darsteller: Steve Carrell, Ryan Gosling, Emma Stone
Laufzeit: 118 Minuten
Originalsprache: Englisch
Altersfreigabe: FSK 12

Lost in Translation [2003]


„Lost in Translation“ ist Sofia Coppolas zu Film gewordene Liebeserklärung an Tokio, den Menschen und deren widersprüchliche Kultur. Einerseits findet man an jeder Straßenecke etwas, das blinkt und leuchtet und man denke nur an die Toiletten, die von selber spülen, wenn man aufsteht. Andererseits sind die Japaner sehr traditionell und auf ihre Kultur bedacht und in dieser Hinsicht scheinen sie den Europäern gegenüber oft als altmodisch. Ich fand es sehr schön, einen kleinen Teil von alldem in diesem Film wiederzufinden. 

Im Film treffen sich zwei sehr unterschiedliche Menschen verschiedenen Alters aufeinander, die eine Sache miteinander teilen: Aufgrund des Jetlags können sie nachts nicht schlafen. Sie treffen sich nachts in der Hotelbar und beschließen, gemeinsam Dinge zu unternehmen. Zwischen ihnen entsteht eine Freundschaft, wohl wissend, dass sie nicht länger als bis zum Ende ihrer Abreise halten wird. Gemeinsam erleben sie allerlei kuriose und lustige Dinge und lassen dem Zuschauer dabei teilhaben.

Ich hätte mir nie vorstellen können, dass Bill Murray und Scarlett Johansson miteinander so gut funktionieren. Bill Murray gibt seine übliche Rolle, vielleicht etwas ruhiger als sonst, dafür besser. Er bleibt stets sarkastisch und seine Witze beinhalten diesen trockenen Unterton. Seine Figur ist äußerlich zufrieden, doch lassen seine neutralen und in Routine übergegangenen Telefonate mit seiner Frau auf etwas anderes schließen. Scarlett Johansson mimt eine junge Frau, die erst am Beginn ihres Lebens steht und noch nicht weiß, was sie mit ihrem restlichen Leben anfangen soll.
Als ich erfuhr, dass große Teile improvisiert waren, ist mein Respekt für diesen Film noch gestiegen. Außerdem ist er einer der schönsten Arthousefilme der letzten Jahre.

 
Originaltitel: Lost in Translation
Erscheinungsjahr: 2003
Regisseur: Sofia Coppola
Darsteller: Bill Murray, Scarlett Johansson
Laufzeit: 105 Minuten
Originalsprache: Englisch
Altersfreigabe: FSK 6