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PLATOON |
"Platoon" ist wohl der bekannteste Vietnamkriegsfilm aller Zeiten, der 1986 einen immensen Erfolg sowohl für Regisseur Oliver Stone als auch für Hauptdarsteller Charlie Sheen darstellte (auch wenn er im Gegensatz zu zwei seiner Kollegen nicht für einen Oscar nominiert wurde). Ein idealistischer junger Mann, der das College satt hat, meldet sich freiwillig zum Dienst in Vietnam und muss dort feststellen, dass in Vietnam nichts so ist, wie es zuhause schien. Kameradschaft ist anfangs praktisch nicht vorhanden, Neuankömmlinge sind nur Kanonenfutter und werden erst respektiert, wenn sie sich im Kampf bewiesen haben. Wir sehen, was der Schrecken des Krieges aus den Männern macht; entweder sie dröhnen sich mit Drogen und Alkohol zu, um der schrecklichen Realität zu entfliehen, oder sie verlieren jede Moral und morden und vergewaltigen mutwillig.
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Doch der Film ist viel weniger eine Charakterstudie als ein beängstigend realistischer Film über einen unnötig langen und brutalen Krieg, den der Regisseur Oliver Stone selbst miterlebt hat. "Platoon" und seine zwei anderen Vietnamkriegsfilme ("Geboren am 4. Juli" und "Zwischen Himmel und Hölle") sind wohl seine eigene Art, das Erlebte aufzuarbeiten. Lobenswert ist die Kameraführung, die sich besonders in den Szenen im Dschungel hervortut, da sie sich ständig im Kreis dreht und man so nie vorhersehen kann, aus welchem Busch der nächste Vietcong springt. Die Kampfszenen sind gut, da zum Glück keine allzu hektischen Schnitte eingesetzt wurden. Und überhaupt hat man ständig das Gefühl, mitten im Geschehen zu sein und einen einmaligen Einblick in den wahren Krieg zu bekommen: Nicht den Krieg gegen die Vietcong, sondern den Krieg gegen sich selbst.
7 / 10 Punkte