
Der Erstling der Regielegende Terrence Malick, der diesen Titel mit sage und schreibe sechs (!!) Filmen innerhalb von dreißig Jahren für sich beanspruchen darf. Und da ich kurz davor seinen neusten Film "The Tree of Life" gesehen habe und einen ebensolchen künstlerisch anmutenden Film erwartete, überraschte es mich umso mehr, dass "Badlands" ein 'normaler' Film geworden ist (jedenfalls für Malick-Verhältnisse).
Die Handlung des Films ließ sich von einer wahren Geschichte inspirieren, die sich so ähnlich in den 1950er Jahren zugetragen hatte. Die 15-jährige Holly, die alleine mit ihrem Vater lebt, trifft eines Tages auf Kit, einen zehn Jahre älteren Rebell, und die beiden verlieben sich ineinander. Natürlich ist Hollys Vater alles andere als begeistert von dieser Liaison und er droht Kit, sich nicht seiner Tochter zu nähern. Dieser lässt sich natürlich nicht beeindrucken und bringt den Vater kurzerhand um und die beiden reisen ab diesen Zeitpunkt quer durch das Land, immer auf der Flucht vor der Polizei. Holly, die die Flucht anfangs etwas naiv und romantisch sieht, erkennt immer mehr, dass ihr Freund ein Soziopath ist und stumpft ab, schenkt ihm keine Beachtung mehr. Aber das macht nichts, denn ihre Flucht ist sowieso bald zu Ende, auch wenn sich Kit in dieser Hinsicht immer noch etwas vormacht. Während er immer auf der Suche nach neuen Verstecken ist und Personen, die gefährlich werden könnten, vorsichtshalber gleich umlegt oder außer Gefecht setzt, steht Holly immer abseits und verhält sich passiv.
So war das nun mal vor sechzig Jahren, der Mann bestimmte und die Frau gehorchte. Ständig bekam man kleine Auszüge aus Hollys Tagebuch vorgelesen, in dem sie beschreibt, was sie über die Morde und ihre Flucht und vor allem über Kit denkt. Es wird ein pessimistisches Bild gezeichnet, denn keiner von ihnen rechnet eigentlich noch damit, lebend aus dieser Sache rauszukommen.
In den Hauptrollen, den einzig wichtigen Charakteren Kit und Holly, können wir die jungen Martin Sheen und Sissy Spacek bewundern. Sheen sieht wirklich verboten jung und frisch aus, er spielt Kit mit einer Mischung aus Selbstvertrauen, Charme und einer Prise Psychopath. Diesen spielt er aber nicht so extrem (wie es etwa Heath Ledger als Joker machte), sondern etwas unterschwellig, sodass man Kit für lange Zeit wirklich mag und sich nicht von Anfang an denkt "Was findet sie nur an diesem verrückten Kerl?" Kit ist charismatisch und redegewandt, eine gefährliche Mischung.
Sissy Spacek, mit mehr Sommersprossen denn je gesegnet, füllt die Person der jugendlichen Holly lediglich aus, kann keine Akzente setzen und nichts Besonderes bieten, während ich von Martin Sheen sehr angetan war.