
Ja, ich gebe zu, dass ich "Stardust Memories" nicht einmal komplett zu Ende geschaut habe und eine Bewertung eigentlich nicht gerechtfertigt ist. Normalerweise gucke ich jeden noch so langweiligen Film zu Ende, jedenfalls wenn er eine halbwegs vernünftige, wenn auch uninteressante Story vorzuzeigen hat. Woodys Film hat dies meiner Meinung nach nicht.
Zu Beginn dachte ich mir, dass Woody einen Film über sich selbst dreht. Der Regisseur, der sich in einer Schaffenskrise zu befinden scheint, weil sein Publikum weiterhin lustige Filme von ihm verlangt, obwohl er viel lieber erwachsene und ernste Filme drehen möchte. Dies stimmt so nicht ganz, denn scheinbar versuchte sich Woody an einem persönlichen "Achteinhalb" und richtete sich damit nach Fellini, der ein ähnliches Thema aufarbeitete. Vielleicht ist es von beidem etwas, Hommage und Persönliches.
Danach ging es aber stetig abwärts. Sandy bzw. Woody ist als Regisseur zu seinem eigenen Filmfestival eingeladen, wo er viele seiner früheren lustigen Filme sieht, Interviews geben und sich mit stürmischen Fans befassen muss, und nebenbei mit gefühlt jeder zweiten Frau ins Bett steigt und dann über das Leben philosophiert. Tut mir leid, Woody, da steige ich aus. Das ist für mich weder informativ, noch unterhaltsam. Nach 50 Minuten habe ich ausgemacht - "Stardust Memories" besticht zwar zu Beginn durch seine Schwarz-weiß-Optik, mag aber am Ende nur eingefleischte Allen-Fans bezaubern.