
In den 80er Jahren manifestierte sich ein Genre, das ausschließlich aus Mitgliedern des bekannten "Brat Pack" bestand und bis heute eine Milieustudie der Jugend vor dreißig Jahren darstellt: Das Genre der Teenager-Filme, in denen eine Gruppe von jungen Menschen Dinge erleben, leiden und am Ende zusammenschweißen.
"St. Elmo's Fire" beschäftigt sich mit einem Freundeskreis von sieben jungen Menschen, die nach der Universität ihre eigene Identität und die große Liebe finden wollen und sich mit erwachsenen Themen wie Kinder, Heirat und Jobsuche auseinandersetzen müssen.
Alec und Leslie beispielsweise gelten als das absolute Traumpaar, doch wenn es um die Heiratsfrage geht, gehen ihre Meinungen auseinander. Während Alec unbedingt heiraten möchte, will Leslie ihrer beruflichen Karriere den Vorzug geben und später heiraten. Kirby trifft ein ehemaliges Date von der Universität wieder und unternimmt alles, um ihr zu imponieren, was jedoch bei der angehenden Ärztin keine Wirkung zeigt. Billy und Wendy sind ein ungleiches Paar, das jedoch an der draufgängerischen und kindischen Art Billys scheitert, da Wendy ein Mädchen aus gutbehütetem und reichem Hause ist. Jules wiederherum gilt als Schlampe und scheint nichts anderes als Party machen und dem Tod ihrer verhassten Schwiegermutter im Kopf zu haben, obwohl sie besonders zum Schluss auch ihre weiche Seite zeigt. Und Kevin steht mittendrin; ihm wird nachgesagt, dass er schwul ist, weil er sich nie mit Mädchen an seiner Seite zeigt und schon seit Jahren keinen Sex mehr hatte - obwohl er innig in Leslie verliebt ist, die wiederherum droht, eine Heirat mit Alec einzugehen und so in weiter Ferne für ihn zu rücken...
Das Drehbuch ist wahrlich nichts besonderes, scheint es doch nur wie eine Staffel GZSZ in einen Film mit zwei Stunden Laufzeit gepresst, doch die Darsteller, die durch die Bank als Mitglieder des berüchtigten Brat Packs gelten, reißen alles wieder heraus. Judd Nelson beispielsweise zeigt sich als Alec viel gebändigter als noch in "Breakfast Club". Ally Sheedy gibt sich wiederherum offener als im eben genannten Film, Andrew McCarthy gibt das stille Sensibelchen, dessen wahre Liebe in weiter Ferne scheint. Und Demi Moore war als lärmende Jules kaum wiederzuerkennen; nur die ganze Storyline mit Kirby und seiner Ärztin war lästig und zum Fremdschämen.
Dieser Film will einfach nur Spaß machen, und das tut er auch, weshalb man ihm die Schwächen in der Handlung verzeihen kann. Wer sehen will, wie Jugendliche in den 80ern ihre Zeit verbrachten und mit welchen Sorgen sie konfrontiert waren und obendrein zwei Stunden gute Laune haben möchte, kann sich diesen Film ruhig ansehen.