Sonntag, 27. Januar 2013

Die Geisha [2005]



Selten war ich mir bei etwas so sicher: Für mich ist "Die Geisha" ein reiner Frauenfilm. Wieso? Nun ja, immerhin geht es über zwei Stunden lang nur über Frauen, der Suche nach der Liebe ihres Lebens, Rivalitäten und Streitereien, alles schön verpackt in die magische Welt der Geishas, Frauen, die dazu ausgebildet werden, Männer bei Banketts zu unterhalten. Heute sind Geishas durch die hohen Ausbildungskosten und der langen Lehrzeit fast ausgestorben, das Gewerbe wird nur noch aus Traditionsbewusstsein am Leben erhalten. 
Aber in den 30er Jahren, wo der Film spielt, sind Geishas in Kyoto eine Notwendigkeit und ein natürlicher Lebensunterhalt. Sogenannte Okiyas kaufen Mädchen aus ganz Japan, bilden sie aus und profitieren schließlich von den Einnahmen der Geishas. 
Chiyo ist eines von ihnen. Sie wird von ihrem Vater verkauft und wird gemeinsam mit ihrer Schwester weg vom japanischen Meer nach Kyoto verschleppt, eine fremde Welt. Die beiden werden auseinander gerissen und Chiyo muss das Handwerk der Geisha lernen, obwohl sie nur ihre Schwester finden möchte, die in einem Bordell untergebracht wurde. Ihr Weg ist hart, denn die beliebte Geisha und Haupteinnahmequelle der Okiya, Hatsumomo, ist insgeheim eifersüchtig um Chiyos gutes Aussehen und tut alles, um ihr Steine in den Weg zu legen. Doch Sayuri, wie sie als Geisha heißt, tut alles, um eine erfolgreiche Geisha an der Seite ihres geliebten Direktors zu werden.

Das Buch liebe ich, weil sie einen guten Einblick in das Leben der fiktiven Geisha Sayuri gewährt. Man nimmt teil an ihrem Leben, ihrer Liebe zum Direktor, den sie ihr halbes Leben lang als Ziel vor Augen hat. Leider muss ich sagen, dass sich der Film einige Freiheiten gegenüber der Romanvorlage genommen hat, etwa dass Sayuris Danna ausgelassen wird, Nobu seinen rechten Arm noch hat, der Almanach keine Rolle spielt, Hatsumomo im Buch noch grausamer ist usw. Aber ansonsten eine okaye Umsetzung, die manchmal etwas zu sehr mit den Gefühlen des Zuschauers spielen möchte.