
Pat wird nach acht Monaten aus der psychatrischen Klinik entlassen, nachdem bei ihm nach einem Ausraster, weil seine Frau ihn mit einem Kollegen betrogen hat, manisch-depressive Persönlichkeitsstörung festgestellt wurde. Zuhause versucht er, die Lieblingsbücher seiner Frau zu lesen, um sie besser zu verstehen, sowie jeden Tag Sport zu treiben, was ihn zurück ins Gleichgewicht bringen soll. Bei einem Essen bei einem Freund trifft er auf Tiffany, deren Mann bei einem Unfall starb und Ähnliches durchmachen musste wie Pat. Sie freunden sich an und beschließen als Gegenleistung, weil Tiffany heimlich Pats Ehefrau einen Brief zustecken soll, gemeinsam an einer Tanzveranstaltung teilzunehmen. Diese soll schlussendlich, verbunden mit einer Footballwette seines Vaters, über die Zukunft seines Geschäfts entscheiden.
Im Internet las ich nur Gutes über den Film, vor allem weil er sogar ein heißer Oscar-Kandidat sein soll. Ob das stimmt, sei dahin gestellt, zumal nicht einmal die Nominierungen bekannt gegeben wurden. Aber meiner Meinung nach ist "Silver Linings" keine würdige Nomination, weil einfach zu viel im Laufe des Filmes verschenkt wurde.
Zu Beginn wurde die Hauptperson Pat eingeführt, es wurde ihm viel Freiraum gegeben, sodass man Bescheid wusste, mit welchen Problemen er zu kämpfen hat und dies wurde recht gut von Bradley Cooper dargestellt. Es war sehr erfrischend, ihn nach den beiden "Hangover"-Filmen endlich in einem ernstzunehmenden Film so schön agieren zu sehen. Aber eine Stunde später hatte ich das Gefühl, dass Pat irgendwie zu viel Screentime und Aufmerksamkeit bekommen hatte, ohne wirklich zu wissen, was diese Person denkt. Man erfährt nichts über ihre Ehe, außer der Tatsache, dass sie ihn betrogen hatte und er ihren Liebhaber im Wahn zusammenschlug.
Auch mit Tiffany konnte ich mich lange nicht anfreunden. Dies liegt zwar nicht unbedingt an Jennifer Lawrence und ihrer unfreundlichen Art, die sie im Film an den Tag legt, sondern vor allem an ihrer nervtötenden Synchronstimme, die mehr an einen Mann erinnert als an eine Frau. Zwar gewöhnt man sich daran und am Ende war mir ihre Stimme egal, aber sie machte es mir schwerer, mit Tiffany mitzufühlen.
Eigentlich wird der Film erst in der letzten halben Stunde wirklich gut, nachdem Pats Vater (gespielt von Robert de Niro) wettet, dass die Eagles gegen die Giants gewinnen und Tiffany und Pat beim Tanzwettbewerb einen Durchschnitt von fünf Punkten erreichen. Die Gefühle kochen hoch, der Tanz stellt eine nette kleine Zusammenfassung ihrer bisherigen Übungen dar, Pats Noch-Ehefrau ist ebenfalls anwesend, und als Tiffany sieht, wie Pat zu ihr hinübergeht, haut sie ab und Pat muss ihr nachlaufen. Scheinbar großes Hollywoodkino also, aber dafür immer sehr charmant gemacht und nicht mit dem Hammer wie in anderen Produktionen.