Sonntag, 22. Juli 2012

O Brother, where art thou? [2000]


Die Coen-Brüder und ich, wir werden uns wohl nie ganz warm werden. Während die meisten Filmliebhaber diese beiden Regiewunder vergöttern und jeden Film zum Kult erklären, kann ich meistens nichts mit ihren Filmen anfangen. Meistens sind sie mir einfach zu öde, dann wieder zu durchgeknallt oder ich verstehe ihren besonderen Humor einfach nicht. So etwa geschehen bei "The Big Lebowski", bei dem ich den großen Kult um die Figur des Dude nur zur Hälfte nachvollziehen kann. Bei "Burn After Reading" etwa fand ich den ganzen Film misslungen, von der tollen Besetzung mal abgesehen. Der Film hatte nichts Fesselndes, er war nur Schall und Rauch.

Dasselbe, wenn auch nicht ganz so drastisch, gilt auch für ihr Werk aus dem Jahr 2000, "O Brother, where art thou?". Der Film beinhaltet eine interessante Geschichte, die dann allerdings etwas schnarchig umgesetzt wurde. Die drei Häftlinge Everett, Pete und Delmar fliehen aus dem Gefängnis, die beiden letzteren eher unfreiwillig, da die drei mit Ketten verbunden sind. Everett behauptet, das Geld von einem misslungenen Überfall, wegen dem er eingebuchtet wurde, vergraben zu haben. Doch die 1,2 Millionen Dollar sind in Gefahr, denn es liegt an einer Stelle vergraben, die in vier Tagen überflutet werden soll. 
Mit diesem vagen Ziel machen sich die drei Männer auf den Weg, auf ihre Odyssee sozusagen. Und dabei treffen sie - wie es sich bei einem anständigen Roadtrip gehört - auf verschiedene Personen, nur dass diese durchgeknallter sind als bei "normalen" Filmen. An einer Kreuzung treffen sie auf einen farbigen Gitarrenspieler, der behauptet, seine Seele dem Teufel verkauft zu haben. Danach auf einen Blinden, der eine Radiostation leitet und sie für 10 Dollar in die "Dose" singen lässt (dabei werden die vier unbewusst zu Country-Stars). Sie machen Bekanntschaft mit drei hübschen Frauen am Wasser, dem Bankräuber George Nelson, dem betrügerischen Bibelverkäufer Big Dan und werden schließlich Zeugen eines Ku-Klux-Klan-Treffens. 


Zugegeben, "O Brother" ist noch eine der besseren Roadmovies, denn eigentlich wird man durch die verrückten Charaktere bei Laune gehalten und man fragt sich, wen die drei Knallköpfe als nächstes begegnen. Aber ich weiß es nicht, irgendetwas hat mich ziemlich kalt gelassen. Vielleicht liegt es an der unsympathischen Ausstrahlung von George Clooney (zumindest in diesem Film), oder mir ging die ewige Nörglerei von Pete (John Turturro) auf die Nerven. Klar, der Film ist nicht schlecht, aber leider überhaupt nicht mein Fall.

 
Originaltitel: O Brother, where art thou?

Erscheinungsjahr: 2000
Regisseur: Ethan und Joel Coen
Darsteller: George Clooney, John Turturro, John Goodman
Laufzeit: 102 Minuten
Originalsprache: Englisch
Altersfreigabe: FSK 12