"Der seltsame Fall des Benjamin Button", ein Film bei dem sich die Geister scheiden. Die eine Hälfte findet, dass der Film den Oscar als bester Film verdient hätte und kann nicht verstehen, warum die andere Hälfte ihn einfach nur als langweilig empfindet.
Ich bilde da wohl die Ausnahme, denn ich kann beide Seiten verstehen denn das faszinierende und ungewöhnliche Leben des Benjamin Button ist wie das echte Leben: Manchmal aufregend, manchmal traurig, aber meistens belanglos und ohne große Vorkommnisse.
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Und darin liegt der große Schwachpunkt des Filmes, denn ein Leben zu verfilmen (auch wenn es sich wie in diesem Fall um eine fiktive Person handelt), bedeutet ja auch, die weniger aufregenden Zeiten auf die Leinwand zu bringen und dabei das Kunststück zu meistern, die Zuschauer bei der Stange zu halten.
Aber gut, jetzt zum eigentlichen Film.
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Die Geschichte wird in zwei Zeitebenen erzählt: Eine im Jahr 2005, als Mutter und Tochter im Krankenhaus sind und die Tochter der sterbenskranken Mutter aus dem Tagebuch von Benjamin Button vorliest. Benjamin Button wurde in der Nacht des Ende des 1. Weltriegs geboren, seine Mutter starb im Kindbett. Sein Vater nahm der Mutter das Versprechen ab, sich um das (noch) namenlose Kind zu sorgen, doch als er seinen Sohn erblickt, bekommt er einen Schock. Denn Benjamin ist ein ungewöhnliches Baby; die Haut verschrumpelt, er wirkt wie ein Greis, seine Augen sind durch den grauen Star beeinträchtigt. Aus Abscheu legt er das Baby und etwas Geld vor die Stufen eines Altersheims, wo ihn Queenie findet und sich sofort um Benjamin kümmert. Mit der Zeit stellt sich heraus, dass Benjamin Button rückwärts altert; je älter er wird, desto kräftiger und jünger wird er. Während die geliebten Menschen um ihn herum sterben, wird er eines Tages wieder zum Säugling werden und jede Erinnerung verlieren.
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An dieser Stelle könnte ich sagen, dass man den Schmerz spürt, den er bei diesem trostlosen Gedanken empfindet, aber ich kann es nicht. Obwohl er oft in der Ich-Form erzählt und wir alles erfahren, was sich in seinem Leben ereignet hat, wirkt die Person Benjamin an sich unnahbar und verschlossen. Sogar so verschlossen, dass dem Zuschauer den wichtigen Einblick in sein Innenleben verwehrt bleibt.