Der Film zeichnet ein dunkles Weltuntergangsszenario: Nach dem 3. Weltkrieg hat die Regierung beschlossen, jede Emotion und Gefühl gleichwelcher Art aus dem Leben der Menschen zu tilgen, da sie der Auslöser für Gewalt und gleichzeitig auch für Krieg sind.
Mehrmals am Tag müssen sich die Menschen eine Injektion des Mittels "Prozium" verabreichen, um so ihre Gefühle zu unterdrücken. Zwar gibt es noch Menschen, die sich bewusst für ein Leben mit Gefühlen entscheiden und das Prozium verweigern, doch diese werden als "Sinnestäter" gesucht und bei einer Festnahme mit dem Tode bestraft.
Um diese "Verbrecher" zu jagen wurde die Berufsgruppe der "Kleriker" erschaffen, deren Hauptaufgabe es ist, sämtliche Gegenstände, die Gefühle hervorrufen (Erinnerungsstücke, Bücher, Gemälde, Haustiere) zu zerstören und die Sinnestäter zu beseitigen.
Einer von ihnen ist John Preston, unsere Hauptfigur, der eines Tages durch eine Reihe von Zufällen seine tägliche Dosis nicht einnimmt und im Laufe der Handlung beginnt, Gefühle zu entwickeln. Als sie dabei sind, Sinnestäter zu verhaften, entdeckt er ein Versteck voller Gemälde, persönlichen Erinnerungstücken und einer bestimmten Schallplatte von Beethoven, die dazu führt, dass er beim Klang der Musik von seinen Gefühlen übermannt wird.
Gleichzeitig geschockt, eine Straftat zu begehen und auch von den neuen Erlebnissen fasziniert, verweigert er sich fortan dem Prozium und begibt sich damit aber in das Fadenkreuz seines Kollegen Brandt, der den Braten riecht und nur einen guten Zeitpunkt wartet, um Preston in die Falle laufen zu lassen.
Es ist wirklich ein unglücklicher Zufall, dass sich ausgerechnet John Preston, einer der ranghöchsten Kleriker, der Sinnestat strafbar macht. Ausgerechnet er, der seinen Lebensunterhalt damit bestreitet, den Menschen diese Schwäche auszutreiben und alles zu zerstören, was Gefühle hervorruft; ausgerechnet er verfällt ihnen und ist somit noch leichter zu entdecken.
Christian Bale hat damals schon gezeigt, dass er ein äußerst talentierter Schauspieler ist. Er kann den kaltblütigen Preston zu Beginn genauso überzeugend spielen wie seine "menschlichere" Ausgabe, obwohl mir letztere natürlich viel lieber ist.
Es gibt auch Kämpfe on mass, denn "Equilibrium" ist zweifelsohne auf der Matrix-Welle mitgeritten. Mir persönlich hat dieser Film positiv überrascht und ist somit einer der wenigen Actionfilme, die mir zusagen.
Bewertung: 7 Punkte
Equilibrium | US 2002 | Kurt Wimmer | Christian Bale, Sean Bean, Taye Diggs | 107 Minuten | FSK 16
