Ja, es ist Woody Allen und ja, er ist ein Genie und ja, seine Witze sind lustig. Aber nichtsdestotrotz erscheint mir dieses frühe Werk Allens als etwas überflüssig und zu leicht ersetzbar. Die Handlung ist durchsichtig, denn man könnte sie locker auf einen Post-it schreiben und ihr immer noch gerecht werden. Was den Film noch ein bisschen vor dem großen Verriss rettet, sind die Witze und die sind nicht zu knapp. Meistens sind es nicht einmal die Kommentare, sondern einfache alltägliche Dinge, die der Hauptfigur Fielding Mellish widerfahren. Nicht nur die Tatsache, dass er, ein einfacher Dropout mit einfachem Job, durch aberwitzige Wendungen zum kommunistischen Präsidenten eines fiktiven Staates in Südamerika aufsteigt. Das Lustige daran ist ja, dass Mellish völlig unpolitisch ist bzw. weder besonders intelektuell noch charismatisch ist.
Und das war im Groben eigentlich schon die Handlung, Mellish wird Präsident von San Marcos, kommt zurück nach Amerika, gerät als Kommunist ins Fadenkreuz des FBI, wird verurteilt und kommt danach wieder frei. Die Strafe: Er darf nicht in die Nachbarschaft des Richters ziehen. Oder ein anderes irrwitziges Beispiel: Beim Vollziehen der Ehe mit dem Geschlechtsverkehr am Ende des Filmes wird der Akt wie ein Boxkampf aufgezogen, inklusive Liveübertragung, Publikum, Handtuch um die Schultern und kommentierte Verwundungen. Aber ob Slapstickeinlagen und irre Situationen diesen Film gerechtfertigen, muss jeder selbst entscheiden. Für mich war es einfach zu wenig.