Dienstag, 24. Juli 2012

Merida - Legende der Highlands [2012]


Schon im Vorfeld hatte mich der Trailer neugierig gemacht. Nicht nur die Animationen (vor allem die ihrer Haare) sahen toll aus, auch die Geschichte an sich klang schon vielversprechend. Merida ist zwar eine Prinzessin, aber mehr Junge als Mädchen, denn schon von Kindesbeinen an benimmt sie sich alles andere wie eine Dame. Sie lässt ihre Waffen herumliegen und ist nicht unbedingt für ihren Gehorsam bekannt und erinnerte mich dadurch ein bisschen an Arya Stark. Als ihre Eltern eines Tages verkünden, dass in Kürze drei Bewerber ankommen und in einem Turnier um ihre Hand kämpfen würden, ist sie wütend, denn sie will sich nicht vorschreiben lassen, wen sie heiraten muss. Doch genau das verlangt ihre Mutter von ihr: dass sie sich endlich wie eine Dame verhalten muss.
Nach einem Streit mit der Mutter verschlägt es Merida in den Wald, wo sie eine Hexe (Verzeihung, Holzschnitzerin) trifft, die ihr nicht nur ihre Kunstwerke aus Holz andrehen möchte, sondern auch immer für einen Zauber gut ist.
Und natürlich muss dieser Zauber furchtbar schief gehen und Meridas Mutter verwandelt sich in einen Bären, was für ordentlich Verwirrung im Schloss sorgt und Merida losziehen muss, um den Zauber zu brechen.

Der Beginn ist wirklich sehr stark, die Animationen ein Genuss, die Dialoge witzig, die Figuren herrlich durchgeknallt. Doch ab dem Punkt, an dem sich Meridas Mutter in einen Bären verwandelt, beginnt der Film zu stagnieren. Die Witze werden von nun an seltener und es geht nur noch um die Mutter und nicht um Merida, die eigentlich die Hauptperson ist und man von ihr  erschreckend wenig sieht. 
Was ich dem Film jedoch zugute halten muss sind die witzigen und schrulligen Charaktere, etwa Meridas Vater oder die drei Knalltüten, die man auserwählt hatte, um um Meridas Hand zu kämpfen. Die drei kleinen Brüder, die sich ebenfalls in zwanghaft süße Bärenbabys verwandeln sich höchstens nervig, wobei ich mit dieser Meinung scheinbar alleine dastehe.

Leider hat der Film noch ein Manko: Er versprach vom Trailer her etwas ganz anderes, als man im Endeffekt bekam. Ich hatte eine Abenteuergeschichte erwartet über eine Kriegerprinzessin, die sich gegen ihre Freier behauptet und allerlei Abenteuer in bester Disney-Manier erlebt. Aber nichts da, weilweise erinnerte mich der Film viel mehr an "Bärebrüder" als an eine selbstständige Geschichte. Zwar sehr unterhaltsam, aber dafür muss er viele Punkte einbüßen.

Bewertung: 7 Punkte

Brave | US 2012 | Mark Andrews, Brenda Chapman, Steve Purcell | Sprecher im Original: Kelly MacDonald, Billy Connolly, Emma Thompson | 94 Minuten | FSK 16