Dass Zach Braff mehr kann, als seine komödiantisch-dramatische Ader in der Rolle des J.D. in der weltbekannten Serie „Scrubs“ auszuleben, bewies er im Jahre 2004 mit seinem ersten eigenen Film. Er schrieb das Drehbuch, führte Regie und spielte obendrein die Hauptrolle. Ein Multitalent? Nun, dieser Begriff kommt der Sache schon ziemlich nahe, denn Garden State überzeugt in sämtlichen Punkten.
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Auch lassen sich schon nach den ersten paar Minuten
Parallelen zwischen der Filmfigur Andrew und dem Erschaffer Zach Braff
erkennen: Beide sind jüdisch, beide sind Schauspieler und beide kommen aus dem
Staat New Jersey, dessen Spitzname Garden State auch als Filmtitel dient.
Andrew Largeman ist ein wenig erfolgreicher Schauspieler, der seit acht Jahren
in Los Angeles lebt, weit weg von seiner Heimat an der Ostküste. Eines Tages
erhält er einen Anruf von seinem Vater, der ihm mitteilt, dass seine
querschnittsgelähmte Mutter in der Badewanne ertrunken ist.
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Sohn Andrew nimmt diese Nachricht scheinbar emotionslos auf
und scheint nur aus Pflichtbewusstsein nach Hause zu fahren. Auch seine Gefühle
auf der Beerdigung spiegeln sein Innenleben wider: Er versucht zwanghaft, zu
weinen oder Trauer zu empfinden, aber nichts passiert. Andrew scheint innerlich
tot zu sein, was vor allem an den Medikamenten liegt, wie man im Laufe des
Films erfährt.
Sein Vater versucht, mit ihm zu reden, doch Andrew lässt
sich immer neue Ausreden einfallen und verbringt die meiste Zeit seines Aufenthaltes
bei ehemaligen Freunden, die nun als Totengräber arbeiten und scheinbar noch
immer in ihrer kleinen Welt festsitzen, die sie in ihrer Jugend schon kannten.
Eines Tages trifft Andrew auf die fröhliche Samantha, in die
er sich auf Anhieb verliebt. Sam scheint das Gegenteil von ihm zu sein, denn
sie redet viel, sagt was sie denkt und ist für jeden Quatsch zu haben, während
Andrew vorsichtiger und nachdenklicher ist.
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Im weiteren Verlauf wärmt Andrew immer mehr auf, was einerseits seiner neuen Liebe und andererseits dem Absetzen seiner gefühlshemmenden Medikamente zuzuschreiben ist. Er spricht sich mit seinem Vater aus und entscheidet sich für ein Leben mit Sam an seiner Seite. Ein wirklich rundum gelungenes Debüt, in dem Zach Braff beweist, dass er wirkliches Talent besitzt.
Er spielt die Rolle des liebenswerten Andrew so schön, dass
man danach eigentlich gar nicht mehr in sein eigenes Leben zurückkehren will.
Man will mehr davon sehen, wie Andrew auftaut und allmählich Dinge aus seinem
Leben erzählt. Eine tragische Figur, und doch können wir ihn als einen
positiven Menschen mit viel Lebensfreude sehen.
Als Samantha können wir Nathalie Portman in einer weiteren
gelungen Rolle bewundern. Auch hier zeigt sie, dass sie eine ernstzunehmende
Schauspielerin ist. Ihre Rolle und Weise, wie sie sie ausschmückt, ist
erfrischend und man lässt sich nur allzu gerne von ihrer Fröhlichkeit
anstecken.