Freitag, 13. Juli 2012

Beginners [2010]


"Beginners" ist nicht nur Mike Mills' neuestes Werk, es ist auch sein persönlichstes. Denn viele Dinge aus Mills' Leben finden in seinem zweiten Werk Platz: Beispielsweise die Parallelen zwischen dem Vater der Hauptfigur und seinen Neigungen oder aber auch die Arbeit der Hauptfigur.
In diesem Film geht es um Oliver, der vor kurzem seinen Vater verloren hat und deshalb noch trauert. Aber das allein ist nichts Außergewöhnliches, viel mehr war es sein Vater Hal. Denn dieser lebte zwar über vierzig Jahre lang mit Olivers Mutter zusammen, doch nach ihrem Tod offenbart er seinem Sohn, dass er eigentlich schwul ist und fortan seine Neigungen offen ausleben möchte.
Für Oliver zwar anfänglich ein Schock, doch als er sieht, dass Hal in seiner Beziehung mit einem jüngeren Mann aufblüht und glücklich scheint, ist er beruhigt. Doch eines Tages wird Krebs beim Vater diagnostiziert...

Der Film besteht genau genommen aus zwei Teilen: Zum ersten Hals Homosexualität und Leidensweg aus Olivers Sicht, zum anderen die Beziehung zwischen Oliver und der Französin Anna nach Hals Tod. Ich persönlich mag Mélanie Laurent nicht - ich mochte sie schon bei Inglourious Basterds nicht, weil sie einfach unnahbar und unfreundlich wirkte. In "Beginners" ist sie zwar netter, aber nicht unbedingt sympathischer. Ich hätte es viel interessanter gefunden, wenn es in erster Linie um Hal gegangen wäre und nicht um die meistens ziemilch öde Liebesgeschichte seines Sohnes.

In den Hauptrollen können wir Ewan McGregor als Sohn Oliver bewundern, denn der spielt gewohnt gut und wie immer sympathisch. Ich weiß nicht, ob es an mir liegt, aber ich bewerte generell einen Film besser, wenn Ewan McGregor eine wichtige Rolle spielt. Mélanie Laurent als Freundin hab ich eh schon abgehandelt. Christopher Plummer wurde für seine Rolle des Hal immerhin mit dem Oscar als bester Nebendarsteller ausgezeichnet, aber bei seiner geringen Spielzeit kann ich diese Entscheidung nicht unbedingt nachvollziehen. Es ist ähnlich wie bei Little Miss Sunshine, wo Alan Arkin ebenfalls einen Oscar bekam, obwohl er kaum vorkam.

Fazit: Hätte besser werden können, wenn er nicht so langatmig gewesen und etwas weniger Mélanie Laurent und Beziehungsgedöns gewesen wäre.