Mittwoch, 8. Mai 2013

The Big Lebowski [1998]

 
"The Big Lebowski" ist wohl einer der größten Kultfilme unserer Zeit. Wer kennt wohl nicht den Dude, seine legendäre Vorliebe für White Russians oder seinen verrückten Freund Walter Sobchak? Auch ich hab mir vor ein paar Jahren diesen Film zu Gemüte geführt und kam zu dem Punkt, dass die Coen-Brüder und ich wohl nie Freunde würden. Ich empfand den Film als zu platt und konnte nichts Besonderes daran erkennen, was der Rest der Welt im Gegensatz zu mir zu verstehen schien.

Mittlerweile habe ich die Coen-Brüder lieben gelernt und dachte mir, dass ich auch "The Big Lebowski" eine zweite Chance geben könnte. Die große Faszination und Hysterie um den Film kann ich leider noch immer nicht zu hundert Prozent nachvollziehen, da "The Big Lebowski" oft einen Humor bedient, den ich leider nicht besitze. Aber natürlich bietet dieser tolle Film auch einige Lacher und intelligente Dialoge, was von einem Coen-Film natürlich nicht anders zu erwarten war.

Alleine schon das Aussehen und Gebären des Dude, dem ewigen Herumgammler, dessen ganzer Lebensinhalt aus Bowling und faulenzen zu bestehen scheint, genial dargestellt von Jeff Bridges - zu Recht eine Kultfigur, die mit zahlreichen Zitaten aufwarten kann. Sein Freund Walter Sobchak, nicht minder genial durch John Goodman verkörpert, der immer irgendwie alles auf den Vietnamkrieg zurückführen kann und auch gerne zu härteren Maßnahmen greift und damit alles verzwickter macht, als es ohnehin schon ist. Und dann ist da noch Donny, eine unscheinbare Nebenfigur, aber witzig verkörpert von Steve Buscemi; Donny, der nie aufpasst, immer nachfragen muss und schließlich durch Walter mit einem "Klappe, Donny!" zum Verstummen gebracht wird. 

Dazu die aberwitzige Handlung, die immer komischer wird, je länger der Film dauert; Walklänge, Jesus (die beste Szene im ganzen Film, ich liebe sie!), ein vollgepisster Teppich, ein angemalter Zeh, Brandt (genial: Philip Seymour Hoffman), White Russians, eine nackte Feministin und geldgierige Nihilisten. Kein Coen-Film war so komisch wie dieser hier. Und doch frage ich mich selbst, wieso ich ihn nicht besser finden konnte. Schade eigentlich.