Donnerstag, 23. Mai 2013

... Denn sie wissen nicht was sie tun [1955]


"... Denn sie wissen nicht was sie tun" ist einer dieser zeitlosen Klassiker, die irgendwie jeder kennt. Jeder andere Mensch wäre nach einer Handvoll erfolgreicher Filme in der Versenkung verschwunden - nicht so James Dean. Nach seinem verfrühten Tod stieg er endgültig zur Popikone auf und ziert heute noch die Klamotten von hippen Teenies, die nicht den blassesten Schimmer haben, wer James Dean überhaupt war.
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Aber nicht nur wegen James Dean war der Film zum Zeitpunkt seines Erscheinens wegweisend, sondern vor allem wegen der Thematik: Zum ersten Mal seit Ende des Krieges beschäftigte sich ein Film mit der sogenannten "verlorenen Generation", womit hier die Kinder gemeint sind, die in der tristen Nachkriegszeit geboren wurden.
Auch Jim Stark ist eines dieser Kinder, die sich unverstanden von seinen Eltern fühlen, die noch aus einer anderen Zeit stammen und mit ihren rebellischen Kindern nichts anfangen können. Diese Kinder wachsen war in Wohlstand auf, spüren aber eine innerliche Leere, die sie verzweifelt zu füllen versuchen. Jim ist ein Kind, das gerne andere Menschen konfrontiert und den Ärger sozusagen magisch anzieht. Wann immer es ein Problem mit ihm gibt, gehen die Eltern dem Problem lieber aus dem Weg, indem sie ihren Wohnort wechseln, wodurch Jim nie eine Freundschaft zu Gleichaltrigen aufbauen konnte.
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Auch in Los Angeles werden die Probleme mit Sohnemann Jim nicht weniger, denn als er gegen den Rowdy Buzz eine Mutprobe gewinnt und Buzz als Verlierer in seinem Auto von der Klippe stürzt und stirbt, wird er vor Buzz' Freunden gejagt, da diese denken, er hätte sie bei der Polizei verpfiffen. Zusammen mit Judy und dem sensiblen Plato - meine Lieblingsfigur in diesem Film übrigens -  flüchtet er in eine verlassene Villa, wo es zu einem dramatischen Showdown mit der Polizei kommt. 
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Man kann sagen was man will, aber "... Denn sie wissen nicht was sie tun" lebt vor allem durch James Dean, der seiner Figur durch heftiges Overacting Leben einzuhauchen vermag. Zwar wirkt dies manchmal "too much", etwa wenn er versucht, Gefühle zu zeigen, geht dies gehörig schief, da ich es gerne subtiler mag. Aber dennoch schafft er es, den Film zu tragen und man kann sich nur ausmalen, wie groß James Dean hätte werden können, wäre er nicht in einem tragischen Unfall wenige Monate vor dem Erscheinen dieses Filmes ums Leben gekommen.