Mittwoch, 8. Mai 2013

Geboren am 4. Juli [1989]


"Geboren am 4. Juli" ist ein Teil von Oliver Stones Vietnam-Trilogie und ein Antikriegsfilm, der viele Verfechter des Krieges aufschreien ließ. Während "Coming Home" aus den 70ern lediglich der verwaschene Prototyp mit einer Lovestory war, traute sich Stone zehn Jahre später schon etwas mehr und beschrieb mit seinem Film den Werdegang des realen Ron Kovic. 
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Schon seit seiner Kindheit wurde ihm beigebracht, dass es etwas Gutes und Heroisches sei, wie sein Vater für das Heimatland und gegen den Kommunismus im Krieg zu kämpfen. Als sich der Vietnamkrieg nähert, meldet sich Kovic freiwillig zum Kriegsdienst und verliert nicht seinen unerschütterlichen Glauben in die Aktivitäten der USA in Südostasien; auch nicht, nachdem eine Kugel dafür sorgte, dass er für den Rest seines Lebens im Rollstuhl verbringen muss. Doch mit der Zeit bringt ihn seine Verbitterung über seine Behinderung die Klarheit, dass der Vietnamkrieg etwas Falsches ist und setzt sich aktiv dagegen ein.  
Ron Kovic, der gemeinsam mit Oliver Stone das Drehbuch basierend auf seiner Autobiographie verfasste, ist sogar heute noch ein bekennender Friedensaktivist. Seine Lebensgeschichte berührt und kann mit einem tollen Tom Cruise in der Hauptrolle und Willem Dafoe in einer leider ziemlich überflüssigen Nebenrolle aufwarten. Was mir jedoch an diesem Film so gefallen hat, ist die Tatsache, dass man sich getraut hat, die Schrecken des Krieges, die schlimmen Zustände in den Krankenhäusern zuhause in den USA, und die Schwierigkeit, sich wieder in die Gesellschaft einzugliedern, ob querschnittgelähmt oder nicht, glaubwürdig und realistisch zu beschreiben. 
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Das Ende ist mir jedoch ein bisschen "too much" - aber da es ein US-amerikanischer Film ist, völlig verständlich.

7 / 10 Punkte