"Geständnisse" ist ein Film, der mich noch ein paar Tage später fest in seinem Bann hatte und meine Gedanken immer wieder zu ihm zurück schweifen ließen.
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Auch der Anfang war etwas schwerfällig, weil es eine Weile dauert, bis Lehrerin Moriguchi auf ihre Geschichte zu sprechen kommt, die sich folgendermaßen zuträgt: Ihre kleine Tochter wird tot im Schimmbad der Schule aufgefunden. Während alle von einem Unfall ausgehen, ist Moriguchi davon überzeugt, dass es Mord war und macht schon bald die beiden Täter ausfindig. Diese sind auch gleichzeitig die Opfer des Filmes, denn Moriguchi denkt nicht daran, mit ihrer Geschichte zur Polizei zu gehen, sondern sich selbst an den beiden Jungen zu rächen. Deshalb verkündet sie am letzten Schultag, dass sie nicht mehr weiter als Lehrerin arbeiten werde und sie in die Milch der beiden Täter HIV-positives Blut ihres Exmannes gemischt hatte...
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Und von hier an entwickelt sich eine schreckliche Abwärtsspirale, die alles und jeden mit in den Abgrund reißt. Einer der Täter, Naoki, wird psychisch labil und schließt sich in seinem Zimmer ein, aus Angst, seine Mutter mit dem HIV Virus anzustecken, wodurch er wiederherum seine Mutter zu einer Verzweiflungstat treibt. Der andere, Shuya, zeigt sich von Moriguchis Drohung unbeeindruckt, hat jedoch nicht mit dem Mobbing seiner Mitschüler gerechnet, die auch jene mobben, die Shuya in Ruhe lassen, was sogar so weit geht, dass sie eine Mitschülerin zwingen, Shuya zu küssen - was eine Infizierung mit dem AIDS-Virus nach sich ziehen könnte.
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Zwischendurch wird immer wieder aus der Sicht von verschiedenen Charakteren erzählt (die titelgebenden "Geständnisse"), welche Probleme sie haben und warum sie so geworden sind, wie sie sind. Besonders die Figur des Shuya Watanabe ist wohl die interessanteste im ganzen Film, vermutlich weil man von ihm den größten Einblick bekommt. Eigentlich eine tragische Figur, versucht er durch radikale Handlungen Aufmerksamkeit durch seine Mutter zu bekommen, was ihm jedoch schließlich zum Verhängnis wird.
Mehr will ich auch gar nicht verraten, außer dass mich dieser Film dank dem Twist am Ende geflasht und mitgerissen hat und dass ich nichts anderes tun kann, als diesen Film in höchsten Tönen zu loben und weiterzuempfehlen.
9 / 10 Punkte