Montag, 20. Mai 2013

Der Dieb der Worte [2012]


Der Autor Clay Hammond betritt die Bühne und beginnt, aus seinem Buch namens "Der Dieb der Worte" vorzulesen. Es handelt von einem erfolglosen Schriftsteller namens Rory Jansen, der eines Tages zufällig ein altes Manuskript aus dem zweiten Weltkrieg findet. Er tippt es auf seinen Computer, seine Frau findet es und denkt, es wäre sein Werk, denn sie ermutigt ihn, es Rorys Chef zu zeigen. Dieser ist ebenfalls von dem Buch begeistert und lässt es prompt veröffentlichen. Nun wird Rory Jansen als das Nachwuchstalent gefeiert - jedoch wird dieser Traum zunichte gemacht, als sich ihm eines Tages ein alter Mann offenbart, dass er der wahre Autor der Geschichte ist...

Wer sich das jetzt durchgelesen hat, wird wohl denken, dass ab dieser Stelle ein großer Streit ausbricht, ein Kampf um das Urheberrecht des Romans, Gesichtsverlust des Schwindlers, was auch immer. Nein, eben nicht. Rory sieht nun ein, dass er schweren Diebstahl geistigen Gedankenguts begangen hat und würde lieber sein Leben zerstören, indem er der Öffentlichkeit von seinem Betrug erzählt, als die Sache stillschweigend auszutragen und dem Mann einen Teil der Einnahmen zu geben. 

Ein weiterer Punkt, der mir missfiel ist die unnötig verkomplizierte Erzählweise. Der Film spielt in drei verschiedenen Zeitebenen (die Gegenwart, die Handlung aus dem Buch "Der Dieb der Worte" und die Handlung aus dem Buch, das Jansen gestohlen hatte), wobei mindestens zwei völlig unnötig waren. Zwar war es wirklich schön, die Liebes- und Leidensgeschichte zweier Menschen nach dem zweiten Weltkrieg anzusehen, aber für die Handlung des Filmes war die Ausbreitung leider völlig irrelevant. Genauso sieht es mit der Gegenwart aus, in der Clay Hammond mit einer Blondine in seinem Apartment über sein Buch schwatzt. Der Kernpunkt des Filmes war für mich die Geschichte von Rory Jansen, seiner Frau und dem mysteriösen alten Mann, obwohl diese, wie bereits oben erwähnt, auch ihre Schwächen hat.

Der große Lichtblick des Films stellt der namhafte Cast dar, in dem Namen wie Bradley Cooper, Jeremy Irons, Zoe Saldana oder Dennis Quaid zu finden sind. Besonders Bradley Cooper konnte wieder positiv auffallen, trotz des teilweisen Overactings, etwa wenn er über Dinge weint, die gar nicht so schlimm sind, wie uns der Film suggerieren will.

6 / 10 Punkte