Sonntag, 28. April 2013

Shutter Island [2010]


Altmeister Martin Scorsese hat es immer noch drauf, wie er im Jahr 2010 mit diesem kleinen Schmuckstück bewies. Irgendwie anders als seine anderen Filme, düsterer, bedrohlicher, aber auch spannender. Während mich seine beliebte Thematik "Mafia vs. Cop" allmählich langweilt, drehte er mit "Shutter Island" einen äußerst gelungenen Thriller.

Der U.S. Marshal Teddy Daniels wird mit seinem Kollegen auf die Insel Shutter Island gerufen, wo aus einem berüchtigten Gefängnis für geistig abnorme Verbrecher eine Frau ausgebüchst sein soll und für die wenigen Bewohner der Insel eine Bedrohung darstellt. Aber diese Geschichte war nur ein Vorwand für Teddy, um in das Innere der Anstalt zu gelangen: Denn dort ist auch Laeddis inhaftiert, der ehemalige Vermieter, der den Brand legte, der Teddys Frau und Kinder tötete.

Aber auch diese Geschichte ist wiederherum nur ein Auftakt zu einem spannenden Finale, das seinesgleichen sucht und mit vielen Windungen praktisch nie Langeweile aufkommen lässt. Ich persönlich hatte leider Pech, da ich den Film vor zwei Jahren bereits gesehen habe, aber bis auf den großen Twist am Ende nichts mehr wusste. Und ein Film ist natürlich nur mehr halb so interessant, wenn man den großen Aufhänger kennt - das dachte ich zumindest. Im Gegenteil, so konnte ich mich viel mehr auf einzelne Details, diverse Anzeichen auf die Auflösung, die Atmosphäre oder die stimmige Hintergrundmusik achten. 

Scorsese hat auch hier wieder seinen Lieblingsschauspieler Leonardo DiCaprio am Start, der natürlich wahnsinnig gut spielt, wie ich wohl mehr extra erwähnen muss. Di Caprio scheint sich mit jedem Scorsese-Film weiter zu übertreffen und dürfte hiermit in den Kreis der großen Charakterdarsteller aufgenommen werden. Aber auch die anderen Schauspieler dürfen nicht unerwähnt bleiben: Einen genialen Ben Kingsley als stoischen Doktor, Mark Ruffalo als Teddys Kollege, und natürlich Michelle Williams als Teddys Ehefrau.

9 / 10 Punkte