Donnerstag, 18. April 2013

Das Fenster zum Hof [1954]



Jeff hat sich bei einem Unfall das Bein gebrochen und ist dazu verdammt, den ganzen Tag in seinem Stuhl zu sitzen und sich der Langeweile zu fröhnen. Natürlich ist es kein Wunder, als er langsam beginnt, seine Nachbarn zu beobachten, ihre Streitereien mitzuerleben und allmählich Gefallen daran zu finden. Zwar wird er von seiner Pflegerin, die ihn täglich massieren kommt, gewarnt, sich nicht um die Angelegenheiten seiner Nachbarn zu kümmern und auch seine Freundin, Lisa, fühlt sich in seinen Aktivitäten gestört. 

Doch auch ihr Interesse wird geweckt, als Jeff eines Tages glaubt, einen Mord in der Wohnung gegenüber miterlebt zu haben. Lars Thorwald verlässt mitten in der Nacht mehrmals das Haus mit seinem Koffer, den er als Vetreter benützt und wird am nächsten Tag beobachtet, als er eine Säge in seinem Koffer versteckt - und von seiner Frau ist tagelang keine Spur mehr zu sehen
Auf seinen Rollstuhl gefesselt und sehr gelangweilt, entwickelt er eine Art Obsession für seinen Nachbar, der bis zuletzt nichts von ihm weiß. Er stellt Thorwald mit seinem Fernglas nach und kann auch seine Freundin für die Geschichte interessieren, was in einem spannenden Finale gipfelt, als Lisa in Thorwalds Wohnung einbricht, um belastende Beweise sicherzustellen - und dabei vom Mörder höchstpersönlich überrascht wird. 

"Das Fenster zum Hof" genießt den Ruf, einer von Hitchcocks besten Filmen zu sein, aber leider wurde ich etwas enttäuscht. Spannung kommt leider nur selten auf, vielmehr plätschert der Film spannungsarm vor sich hin. Natürlich ist man als Zuschauer gespannt, ob Jeff seinen Nachbar am Schluss als Mörder enttarnen kann, oder ob sich alles nur in Jeffs Fantasie abspielte; aber von richtiger Spannung ist das weit entfernt, und das versöhnliche Ende enttäuscht etwas.