Eigentlich kann man "Oblivion" nichts vorwerfen. Die Story klingt interessant, spielt in einer apokalyptischen Zukunft, in der die Erde verstrahlt und bis auf wenige Ausnahmen vollkommen entvölkert ist. Tom Cruise und Andrea Riseborough spielen das Team, das noch auf der Erde verweilt, um die Drohnen zu warten, die für die Erkundung und Sicherheit des Gebietes programmiert wurden. In zwei Wochen sollen auch sie zum Planeten Titan, wo die menschliche Bevölkerung bereits geflohen ist, zurückkehren.
Aber vor allem Jack (schon wieder...) kann sich nicht mit dem Gedanken anfreunden, die Erde verlassen zu müssen. Wenn er sich entspannen möchte, flieht er zu einem Bergsee mit einer Hütte, in der er am liebsten sein restliches Leben verbringen möchte - doch seine Freundin Victoria kann es gar nicht erwarten, dass sie die Erde verlassen. Natürlich dauert es nicht lange, bis merkwürdige Dinge geschehen: Bei einem Rundflug entdeckt John ein abgestürztes Raumschiff und kann eine Frau vor den Drohnen retten und bergen. Es stellt sich heraus, dass sie in einer fernen Vergangenheit seine Frau hätte werden sollen und sie gemeinsam auf der selben Mission waren - bis Jack das Gedächtnis gelöscht wurde.
Das Problem von "Oblivion" ist, dass er schamlos Handlungen aus anderen Sci-Fi-Filmen zusammenklaut und zu einem Ganzen zusammenstückelt, das aber nie wirklich als eigentständiger Film fungieren kann. Als Jack beispielsweise seinem Klon begegnet, musste ich unweigerlich an "Moon" denken. Auch die Tatsache, dass Jack und Victoria immer die Rückfahrt zum Titan versprochen wird und sich dieses Versprechen bei jedem Klon wiederholt, erinnerte mich stark an Duncan Jones' Film. Von vielen Seiten wurde die musikalische Untermalung gelobt, die zwar gut ist, aber teilweise etwas zu häufig eingesetzt wurde. Ich habe nichts dagegen, wenn ein heroisches Lied, das einem eine Gänsehaut über den Körper wandern lässt, ertönt, aber muss es unbedingt bei einer Kussszene zwischen Jack und Victoria sein?
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"Oblivion" bietet dem geneigten Blockbuster-Kinogänger ein tolles Staraufgebot, das unter anderem aus Tom Cruise, Morgan Freeman und der hübschen Olga Kurylenko besteht. Leider spielte Cruise nicht besonders gut, Freeman wurde sinnlos verpulvert und Kurylenko war lediglich hübsches Beiwerk und Anhängsel von Cruise. Und wer "Game of Thrones" mag, dürfte auch Nikolaj Coster-Waldau entdeckt haben.
5 / 10 Punkte