Der reiche, aber querschnittsgelähmte Philippe sucht einen Pfleger. Auch der frisch aus dem Knast entlassene Driss bewirbt sich, allerdings nur, um eine weitere Absage zu sammeln und so das Arbeitslosengeld kassieren zu können. Doch zu seiner Überraschung ist Philippe von Driss' extrovertierter Art sehr angetan und stellt ihn kurzerhand ein. Eine wunderbare Freundschaft entsteht...
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Ja, ich weiß, dass "Ziemlich beste Freunde" schmalzig und übertrieben ist und zu sehr versucht, dem Zuschauer zu gefallen; aber verdammt nochmal, dieser Film ist einfach nur schön! Schon die ersten Minuten gefallen: In einer Vorausblende sieht man die Hauptfiguren Dris und Philippe in einem teuren Auto durch die Stadt fahren, eine schönes Klavierstück im Hintergrund. Driss, der Fahrer, steigt auf das Gas und rast durch das nächtliche Paris. Eine Wette, deren Sinn man zuerst nicht versteht. Sie wetten um Geld, dass sie eine Eskorte bekommen. Eine Eskorte? Wieso? Wozu? Doch wenn man weiterschaut, erfährt man, was damit gemeint ist... und wieso "Ziemlich beste Freunde" zugleich einer der lustigsten Filme des Jahres 2012 ist.![]() |
INTOUCHABLES |
Der reiche, aber querschnittsgelähmte Philippe sucht einen Pfleger. Auch der frisch aus dem Knast entlassene Driss bewirbt sich, allerdings nur, um eine weitere Absage zu sammeln und so das Arbeitslosengeld kassieren zu können. Doch zu seiner Überraschung ist Philippe von Driss' extrovertierter Art sehr angetan und stellt ihn kurzerhand ein. Eine wunderbare Freundschaft entsteht...
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Der Film, der im französischen Original einfach nur "Intouchables" heißt, war in Frankreich ein Erfolg und auch in Deutschland ein Überraschungshit mit mehreren Millionen zufriedenen Zuschauern. Es scheint nur wenige negative oder unzufriedene Stimmen zu geben, und wieso auch nicht? Man bekommt eine perfekte Mischung aus Humor, Drama und Tragikomödie präsentiert, unterstützt durch die wirklich bewegende Geschichte, einer Freundschaft zwischen zwei scheinbar grundverschiedenen Menschen.
Auf der einen Seite haben wir Philippe, ein Mann mittleren Alters, der aufgrund eines Paragliding-Unfalles querschnittsgelähmt ist, aber dank seines Vermögens ein Leben in Luxus verbringen kann. Er ist etwas ernst, ruhig und interessiert sich sehr für Kunst und klassische Musik.
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Auf der anderen Seite haben wir Driss, ein junger Schwarzer, der aus ärmlichen Verhältnissen kommt und vor seiner Anstellung bei Philippe sechs Monate im Knast saß. Er scheint stets einen coolen Spruch oder Witz auf den Lippen zu haben. Er ist es, der sämtliche Lacher des Films für sich verbuchen kann.
Gerade die großen Unterschiede zwischen diesem ungewöhnlichen Gespann sorgt für viele schöne Szenen des Filmes, etwa wenn Driss den verklemmten Philippe dazu überredet, sich mit seiner Brieffreundin zu treffen, oder wenn sie mit Philippes Rollstuhl durch den Park flitzen. Noch dazu ist der Film gespickt mit Zitaten, sodass man an dieser Stelle ein wahres Zitatfeuerwerk loslassen könnte.
Driss und Philippe sind in einem Museum, Philippe starrt auf ein weißes Gemälde mit roten Farbspritzern drauf. Driss ist sichtlich gelangweilt und versteht nicht, wie man stundenlang auf ein solch ödes Gemälde starren kann. Philippe möchte das Gemälde jedoch kaufen und fragt die Mitarbeiterin, die neben ihm steht, nach dem Preis.
"30.000 Euro", ist ihr Kommentar, was Driss ganz und gar nicht verstehen kann. Er entrüstet sich, deutet auf das Gemälde und fragt: "Da hat irgendein Typ Nasenbluten und verlangt dafür 30.000 Euro?!"
Wahrscheinlich ist dieses Zitat nur im Zusammenhang mit der Szene lustig, aber ein Versuch war es wert. "Ziemlich beste Freunde" ist wahrlich einer der besten Filme dieses Jahres, ein wunderbarer Feel-Good-Movie, an dem kein Remake dieser Welt (auch kein US-amerikanisches) heranreichen wird.
9 / 10 Punkte