Sonntag, 23. September 2012

Taxi Driver [1976]

TAXI DRIVER

"Taxi Driver" ist ein Film, der bei mir erst bei der zweiten Sichtung funktionierte. Beim ersten Mal konnte ich nicht viel mit dem Film anfangen, da mir die Handlung zu langweilig und etwas zu langatmig geraten war und ich die Person Travis Bickle einfach nicht verstand. Doch beim zweiten Mal (im O-Ton!) ging mir plötzlich ein Licht auf und ich erkannte den Sinn hinter dem Film.
"Taxi Driver" ist ein sehr sozialkritscher Film. Wir befinden uns im Leben des Travis Bickle, einem 26-jährigen Taxifahrer, der an Schlafstörungen leidet und, wie er selber sagt, schon immer alleine war. Er lebt sozusagen für seinen Job und weiß sonst nicht viel mit seiner Freizeit anzufangen. In der Nacht fährt er die unbeliebten Nachtschichten bis in die dunkelsten Gegenden New Yorks. Dort sieht er Dealer, Mörder, Prostituierte, Drogensüchtige. Und er wünscht sich, dass etwas geschehen möge, damit all dieser Dreck ausgelöscht wird, damit die Straßen New Yorks wieder sauberer sind. Verschiedene Umstände bringen ihn dazu, sich eingehend mit dieser Theorie zu befassen und mit der Zeit steigert er sich immer mehr hinein - bis er sich Waffen zulegt und seinen Teil dazu beitragen will, New York zu säubern.

Das wohl faszinierendste Element in diesem Film ist wohl die Person des Travis Bickle, ein einsamer und unauffälliger Mann, dem man seine wahnwitzigen Ideale nicht ansehen würde. Durch den Schlafentzug fährt er 12-Stunden-Schichten und verdient jede Menge Geld, weiß aber damit nichts anderes anzufangen, als ins Pornokino zu gehen. Auch ansonsten fährt er ziellos durch die Stadt und entdeckt dabei eines Tages die junge Prostituierte Iris (Jodie Foster), der er helfen möchte.

Ich weiß wirklich nicht, ob Travis Bickle jetzt gut oder böse ist. Ja, er hat seine Eigenheiten und ist verrückt und hat Menschen getötet. Aber immerhin hat er es für eine gute Sache gemacht und wurde als Held gefeiert (auch wenn ich das nicht wirklich nachvollziehen kann). Ich glaube, das muss jeder für sich entscheiden.
An der Leistung von Robert de Niro gibt's wirklich absolut nichts zu meckern, immerhin ist dies seine Paraderolle und die wahrscheinlich beste seiner langen Karriere. Ein Oscar hätte bei ihm eigentlich locker drin sein müssen. Außerdem möchte ich ein Lob an Jodie Foster aussprechen, die mit zarten 13 Jahren diese Leistung vollbrachte und damit ihre große Karriere startete. Harvey Keitel ist als Zuhälter Sport auch mit von der Partie, allerdings in einer ziemlich kleinen Nebenrolle.
 
8 / 10 Punkte