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SAVAGES |
Man
kann eigentlich sagen, dass Oliver Stone zu den Größen des
Hollywoodkinos der 80er Jahre zählte, zeigte er sich doch für
Kassenschlager wie "Platoon" oder "Wall Street" verantwortlich. Doch seit
der Jahrhundertwende scheint sich dies stark geändert zu haben, da sein
letzter Film "Alexander" zu den größten Flops des Kinojahres 2004 zählte.
Mit "Savages" scheint er da weitergemacht zu haben, wo er mit seinem letzten
Flop aufgehört hat, denn "Savages" ist leider ein unausgegorenes Etwas
geworden. Die ganze Zeit scheint der Film nicht ganz zu wissen, was er
jetzt sein möchte.
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Während dem Vorspann sehen wir viel blutiges Zeug, undefinierbare, blutbeschmierte Körperteile, die wohl zu Beginn des Films ordentlich das Interesse entfachen sollen. "Bitte kein Saw-Film!", dachte ich mir, denn mit solchen Filmen kann ich gar nichts anfangen. Danach werden wir erst mal von O, der nervigen Blonden, deren lästige Stimme man die ganze Zeit aus dem Off vernimmt, in die merkwürdige Dreiecksbeziehung zwischen ihr, Chon und Ben eingeführt. Eine ganze Stunde lang darf man ihnen beim Ficken zusehen, O mit Chon, O mit Ben, ein Dreier, und die ganze Zeit wird die Kamera draufgehalten. Ein Porno also, dachte ich mir dann. Man erfährt mehr über das Drogengeschäft von Chon und Ben, was sie so machen, wie sie ticken, etc. Dies nimmt ungefähr eine Stunde in Anspruch, bevor wie überhaupt erfahren, wer die Bösen sind oder überhaupt irgendetwas geschieht.
Das mexikanische Kartell möchte einen Deal mit Chon und Ben abschließen, was diesen aber gehörig gegen den Strich geht. Die drei beschließen, sich in Indonesien abzusetzen, was mit einer Drogenorgie und einem Dreier feierlich beschlossen wird. Am nächsten Tag wird O jedoch auf einer Shoppingtour gekidnapped und fortan gilt es, das Mädchen aus den Händen des Kartells zu befreien.
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Ab hier wird der Film wieder etwas besser, da er langsam seinen roten Faden findet. Er möchte ein knallharter Actioner sein, ab und zu gewürzt mit "lustigen" Sprüchen von John Travolta, was jedoch nicht so gut gelingt. Die Action stimmt zumindest, besonders bei Chons und Bens Überfall, um das Lösegeld für O zusammenzubekommen. Beide Figuren bleiben jedoch stets schwach, lediglich Aaron Johnson konnte mich etwas überzeugen.
Ebenfalls nennenswert sind Salma Hayek als Kartell-Bossin und der großartige Benicio del Toro, der wirklich zum Fürchten ist. Die eigentliche Hauptperson O wird von Blake Lively "verkörpert", das heißt, dass sie stets unsichtbar und höchst nervtötend bleibt, sodass man am Ende des Films (2 1/2 Stunden Langeweile) gar nicht weiß, wieso sich die beiden die Mühe, dieses Gör zu retten, überhaupt gemacht haben.
3 / 10 Punkte