Mittwoch, 31. Oktober 2012

Catch me if you can [2002]

CATCH ME IF YOU CAN


"Catch me if you can" ist ein klassisches Katz-und-Maus-Spiel, das zwar nicht unbedingt mit Spannung oder actiongeladenen Verfolgungsjagden glänzt, sondern seine Vorteile viel mehr mit seinen herausragenden Darstellern ausspielen kann. 
Im Mittelpunkt steht der real existierende Frank Abagnale Jr., der nach der Scheidung seiner Eltern von zuhause ausreißt und von nun an mit gefälschten Gehaltsschecks einer Fluggesellschaft seinen Unterhalt bestreitet. Unter anderem schafft er es, Diplome zu erhalten, die ihn als Harvard-Absolvent auszeichnen, obwohl er sich das Basiswissen aus diversen Krankenhaussendungen geklaut hat und überhaupt kein Blut sehen kann. Aber durch seine selbstbewusste und charismatische Art schafft er es, dass er als Respektperson behandelt wird und sein Schwindel nicht auffliegt. Dieses Leben hätte ewig so weitergehen können, hätte sich nicht früher oder später der FBI-Ermittler Carl Hanratty an seine Fersen geheftet. Dieser hat es sich zu seinem persönlichen Ziel gemacht, Frank zu schanppen und für die Schäden in Milliardenhöhe, die er durch seine Betrügereien verursacht hat, schmoren zu lassen. 
 
Die beiden haben dafür, dass Carl Frank einsperren will, ziemlich oft Kontakt, etwa ruft Frank seinen Verfolger wegen Einsamkeit an Weihnachten an und plaudert ein bisschen mit ihm. Zu keinem Zeitpunkt hat man das Gefühl, dass von Frank eine Gefahr ausgeht, da er immer als ein Mensch dargestellt wird, dem das Elternhaus genommen wurde und diesen Verlust mit materiellen Dingen zu kompensieren versucht.

Ich kann es nicht beschreiben, was mir an "Catch me if you can" so gut gefallen hat. Vielleicht ist es die ungezwungene Inszenierung von Steven Spielberg, die hier erfrischend gewöhnlich ist, ohne Absichten für einen weiteren Blockbuster. Vor allem liegt es aber wohl an den Hauptdarstellern Leonardo DiCaprio als Frank und Tom Hanks als Carl, die ihre Figuren äußerst sympathisch verkörpern, sodass ob des niedrigen Spannungsbogens nie Langeweile aufkommt, im Gegenteil sogar. Vielleicht ist er sogar wegen der unaufgeregten Machart einer von Spielbergs besten Werken.
 
9 / 10 Punkte