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CITIZEN KANE |
Obwohl "Citizen Kane" seinerzeit ein Flop an den Kinokassen war (vermutlich war das Publikum, das vorwiegend romantische Filme gewöhnt war, nicht bereit für diesen Film), avancierte er im Laufe der Jahre zu einem Kultfilm, der den Ruf genießt, von jedem Cineasten mindestens einmal im Leben gesehen werden zu müssen.
Nun, als ich den Film zufällig günstig im Laden sah, zögerte ich nicht lange und führte mir dieses Mammutwerk zu Gemüte.
Der Film beginnt mit einem Bericht über den Zeitungsmagnaten Charles Foster Kane, der vor kurzem in seinem Schloss Xanadu einsam verstorben ist. Dieser Bericht stellt sich als Wochenschausendung heraus, eine Probeaufführung vor den Produzenten. Doch man ist nicht zufrieden, es wird noch der "Aufhänger" gesucht. Die Lösung: Die Bedeutung von Kanes letztem Wort vor seinem Tod "Rosebud" soll aufgeklärt werden. Jetzt schwirren die Reporter aus, um verschiedene Personen aus Kanes Leben zu interviewen, wodurch auch die eigentliche Geschichte erzählt wird, die sich hauptsächlich aus Rückblenden zusammensetzt. Wir sehen, wie Charles Kane, ursprünglich aus armen Verhältnissen stammend, von dem reichen Thatcher adoptiert wird und im Alter von 25 zu persönlichem Wohlstand kommt. Er beschließt, die seriöse New Yorker Zeitung "Inquirer" zu übernehmen und macht aus ihr eine Boulevardzeitung. Wir sehen zu, wie er sich mit Freunden zerwirft, im Alter sein riesiges Schloss erbauen lässt, es mit Statuen aus Europa füllt und langsam aber sicher etwas größenwahnsinnig wird.
Orson Welles' erster Film ist auch sein bester Film geworden, so sagt man. Er malt ein Bild über einen Menschen, der in der Öffentlichkeit steht und von den Menschen geschätzt und geliebt werden will. Sein ganzes Leben sucht er nach Anerkennung und Liebe und stirbt schließlich einsam und allein, in Gedanken an seinen Schlitten ("Rosebud"), mit dem er als Kind viel Gutes verbindet. Vielleicht für heutige Verhältnisse etwas schwierig zum Schauen, aber dennoch empfehlenswert.
7 / 10 Punkte