![]() |
PUNCH-DRUNK LOVE |
Das Beste an diesem Film ist wohl nicht Paul Thomas Andersons Händchen für seine außergewöhnliche Regiearbeit, nein, denn dazu erzählt dieser Film eine viel zu gewöhnliche Geschichte, eine Geschichte zwischen Mann und Frau, die sich ineinander verlieben. Nein, die größte Leistung, die hier vom Regisseur erbracht wurde, war es, Adam Sandler so zu präsentieren, dass man ihm (fast) seine gesamte Filmographie und zahlreichen Fehltritte verzeihen möchte.
Ich konnte Adam Sandler noch nie leiden und finde seinen stumpfen Humor einfach schrecklich, aber was er in diesem Film zeigt, wird jeden noch so eingefleischten Hater sofort überzeugen. Sandler füllt die Rolle des liebenswerten und trotteligen Barry Egan sehr überzeugend aus, sodass man sofort Sympathien für diesen Menschen gewinnt. Dass er von Sandler gespielt wird, vergaß ich meistens, weil ich so von seiner Leistung begeistert war. Kein saublöder Schenkelklopfer, nichts, nur eine ruhige Darstellung eines Losers, der von Philip Seymour Hoffman erpresst wird und sich in die schöne Emily Watson verliebt.
"Punch-Drunk Love" ist ein Liebesfilm, aber zum Glück keiner, der mit peinlichen Dates und heißen Sexszenen aufwarten kann. Ja, zum Glück, denn das hätte den Film nur ruiniert. Man sieht, wie sich beide langsam näher kommen, Barry eher zögerlich und unbestimmt, Lena entschlossen, aber zurückhaltend. Aber als die beiden schließlich zueinanderfinden und Barry plötzlich die Kraft bekommt, sich gegen seine Peiniger zu wehren, sitzt man irgendwie mit Tränen in den Augen da, angesichts der süßen Liebesgeschichte und Adam Sandlers überzeugende Darstellung.
Der Film besitzt eigentlich noch einen zweiten Handlungsstrang, nämlich dass er bei einer Sexhotline anruft und die Prostituierte zusätzliches Geld für ihre Miete von ihm verlangt. Als dieser nicht einwilligt, wird er von vier Schlägertypen, geschickt von Philip Seymour Hoffman, drangsaliert, gegen die er sich schließlich dank der Kraft der Liebe wehren kann. Allerdings fand ich diesen Teil der Handlung ziemlich überflüssig, ein reiner Liebesfilm wäre schöner gewesen.
7 / 10 Punkte