Freitag, 21. Februar 2014

African Queen [1951]




"African Queen" spielt zu Beginn des ersten Weltkriegs in Deutsch-Ostafrika, wo die altjüngferliche Rose Sayer gemeinsam mit dem raubeinigen Kapitän Charlie Allnut auf der Flucht vor den Deutschen sind - und ganz nebenbei den waghalsigen Plan entwickeln, mit selbstgebauten Torpedos ein Kriegsschiff der Deutschen anzugreifen - mit einem kleinen, altersschwachen Boot, natürlich. Während mit dieser irren Aktion für genug Action gesorgt ist, beschäftigt sich der Rest des Filmes mit der Entwicklung zwischen den beiden gegensätzlichen Charakteren. 

Humphrey Bogart spielt den unrasierten, verwahrlosten und rüden Kapitän Charlie, der auch vor einer Dame kein Blatt vor den Mund nimmt, aber dennoch eine sympathische Ausstrahlung besitzt, die ihm sämtliche Fauxpas verzeiht. Sein Gegenstück Rose wird von Katharine Hepburn dargestellt, die ihrer anfangs stiefmütterlichen Figur mit wachsender Laufzeit mehr und mehr Leben einzuhauchen vermag. Dies geht so  weit, dass Rose bereit ist, einen als unfahrbar geltenden Fluss hinabzufahren und sie hat auch die Idee, das Kriegsschiff der Deutschen zu zerstören. Charlie weigert sich zwar anfangs, muss sich jedoch geschlagen geben, als Rose ganz zu ihrem Geschlecht steht und Charlie so lange ignoriert, bis dieser aufgibt und dem waghalsigen Angriff zustimmt. Die Beziehung zwischen Charlie und Rose war anfangs einfach nur herrlich: Während sie zugeknöpft auf dem Boot sitzt und ihren Tee trinkt, quatscht Charlie unflätiges Zeug daher und trinkt Alkohol. Diesen schüttet die Missionarin eines Tages über Bord und plötzlich beginnt sich eine Liebesbeziehung zwischen den beiden zu entwickeln. Und das passiert nicht so, wie ich es mir vorgestellt habe. In dem einen Moment siezen sie sich und können einander nicht recht leiden, und im nächsten Moment sind sie ein Liebespaar, ganz ohne Vorwarnung. Oje, das kann man auch subtiler machen! 


Ansonsten ist mir auch die nervige Geräuschkulisse aufgefallen. Quasi ständig hört man im Hintergrund unrealistisches Vogelgezwitscher und teilweise bekommt man Löwen oder Elefanten zu sehen - im Dschungel. Wie jedes Kind weiß, leben diese Tiere in der Savanne und haben im Dschungel nichts verloren, aber okay, man wollte wohl den Zuschauern klar machen, dass die Handlung in Afrika stattfindet, und da gehören Löwen nunmal dazu. Beachtlich ist, dass fast der ganze Film im afrikanischen Dschungel gedreht wurde und nicht im Studio. Diese Tatsache kann leider nicht über die stellenweise ziemlich langweilige Handlung hinwegtäuschen.