Sonntag, 2. Februar 2014

Captain Phillips [2013]


"Captain Phillips" basiert auf die Biografie des realen Richard Phillips, der in diesem Buch sein traumatisches Erlebnis niederschrieb, die auch Gegenstand dieser Verfilmung ist. Der Film spielt im Jahr 2009, als das Frachtschiff Maersk Alabama gerade die Küste von Somalia umschifft und dabei von drei Piraten gekapert wird. Es entbrennt ein Kampf gegen die Zeit, in der der Kapitän des Schiffes, Richard Phillips, einerseits versucht, die Piraten auf Distanz zu halten, als auch seine Mannschaft in Sicherheit zu bringen. 


Auch "Captain Phillips" ist einer jener Filme, die mich als Trailer nicht packen konnten, die ich aber aufgrund der überragenden Stimmen doch noch angesehen hatte. Zum Glück. Denn ansonsten wäre mir einer der spannendsten und ja, besten, Filme des Jahres durch die Lappen gegangen. Was Regisseur Paul Greengrass hier auf die Beine stellt, ist wirklich ganz großes Kino und ist zu Recht zumindest für den Oscar nominiert. Ich kann mich nicht daran erinnern, wann ich das letzte Mal so verkrampft im Kinosessel saß und gebannt auf die Leinwand starrte. Normalerweise wandern meine Gedanken hin und her, weil der gezeigte Film so langweilig ist, aber "Captain Phillips" hatte von der ersten Sekunde meine Aufmerksamkeit und ließ mir auch nach dem Film keine Ruhe. Was Tom Hanks hier zeigt, dürfte seine beste Leistung seit langem sein. Seit Jahren unterfordert, darf er hier besonders zum Schluss wieder große Emotionen zeigen, auch wenn man dies schnell als Overacting bezeichnen kann. Es mag zwar Overacting sein, aber auch Al Pacino ist für sein Overacting bekannt und trotzdem einer der größten Schauspieler seiner Generation, nicht wahr? Erwähnenswert ist auch noch Barkhad Abdi, der den Anführer der Piraten verkörpert und dabei für die trostlosen Zukunftsaussichten eines Somali steht, indem er klar macht, dass er seinen Beruf nur ausübt, weil er sich ernähren muss und es keine Alternativen gibt. Klar, das mag jetzt auch nur Propaganda sein, aber das ist mir egal. 


"Captain Phillips" hat mich schwer begeistert und ich möchte diesen Film jeden ans Herz legen, der mal Lust auf über zwei Stunden gepflegte Dauerspannung hat.