Mittwoch, 19. Februar 2014

Dallas Buyers Club [2013]


In "Dallas Buyers Club" erfährt der homophobe Elektriker Ron Woodroof, dass er mit dem HI-Virus infiziert ist und die Möglichkeit besteht, an AIDS zu erkranken. 1985 wird AIDS noch immer als Schwulenkrankheit bezeichnet und es hat sich noch nicht herumgesprochen, dass die Krankheit auch durch heterosexuellen Partner übertragen werden kann. Woodroof ist ein perfektes Opfer für den Virus: Er hat wechselnde Sexpartner, schnupft Kokain und trinkt regelmäßig Alkohol. Als er mit der Diagnose konfrontiert wird, reagiert er im ersten Moment sehr aufgebracht, beginnt jedoch, sich mit der Krankheit zu beschäftigen. Schon bald entdeckt er einen Weg, sich selbst und andere Leidensgenossen mit Medizin aus Mexiko zu versorgen, die in den Staaten nicht zugelassen ist, die den HI-Virus aber teilweise erfolgreich bekämpfen kann. Gemeinsam mit dem Transvestiten Rayon gründet er den "Dallas Buyers Club", der der Lebensmittelbehörde schon bald ein Dorn im Auge ist.

Es gibt sehr viele Leute, die von diesem Film hier begeistert waren und ihn als besten Film der Oscarsaison anpreisen. Nachdem ich mir selber eine Meinung gemacht habe, bin ich zu dem Schluss gekommen, dass mich "Dallas Buyers Club" enttäuscht hat. Die Figur Ron Woodroof ist zu Beginn bis zur Hälte des Filmes ein unausstehliches Arschloch, das keinen Wert auf die Gefühle anderer Menschen legt und nur an drei Dinge denkt: Drogen, Sex und Alkohol. Insoferm fiel es mir sehr schwer, Mitgefühl für diesen schrecklichen Menschen aufzubringen. Zwar mag genau das ein Indiz für die Wandlungsfähigkeit von Matthew McConaughey sein. Allgemein war der Film für mich eine McConaughey-One-Man-Show, die seine herausragende schauspielerische Leistung hervorheben soll, weshalb die Handlung etwas in den Hintergrund rückt. 

Beide Hauptdarsteller, Matthew McConaughey und Jared Leto, haben extra für den Film gehungert, damit sie wie AIDS Patienten aussehen. Jedoch machte dies auf mich wenig Eindruck, da ich es für überflüssig halte, wenn Schauspieler meinen, sich halb zu Tode zu hungern, um eine Figur vermeintlich authentisch darzustellen. Besonders bei Jared Leto stehen die Knochen klar hervor und sieht damit alles andere als gesund aus. Zusammenfassend muss ich sagen, dass mich "Dallas Buyers Club" leider relativ kalt gelassen hat.