Wäre "Vielleicht lieber morgen" ein ganz gewöhnlicher Coming-of-Age-Film, in dem ein Außenseiter seine große Liebe findet und sich den ganzen Film nicht traut, sie nach einem Date zu fragen, würde ich diesen Film wohl kaum zu meinen Überraschungsfilmen des Kinojahres 2012 zählen.
Coming-of-Age-Filme sind für mich immer ein sehr spannendes Thema, weil es mich interessiert, wie Filmemacher die Probleme und Hindernisse des Erwachsenwerdens schildern und die Gefühle der jugendlichen Hauptfiguren beschreiben. Jeder von uns musste diese Zeit durchmachen und es gibt wohl niemanden, bei dem die Pubertät ohne Probleme über die Bühne ging. Man ist auf der Suche nach seinem Selbst, wie man sich präsentiert und was man aus seinem Leben machen möchte.
Auch Charlie, die Hauptfigur, hat diese Probleme - zudem ist er sehr depressiv veranlagt. Er ist nach dem Selbstmord seines besten und einzigen Freundes einsam und nimmt sich zum ersten Schultag vor, neue Freunde zu finden. Dies gestaltet sich sich jedoch schwieriger als gedacht, weil er als Außenseiter gilt und sich nur mit seinem Englischlehrer anfreunden kann. Bei einem Footballspiel trifft er jedoch auf Patrick, der mit ihm gemeinsam einen Kurs besucht. Durch ihn lernt er auch dessen Stiefschwester Sam kennen, in die er sich auf den ersten Blick verliebt. Von nun an verbringen die drei viel Zeit miteinander, gehen auf Parties und hören alternative Musik.
Jeder der drei hat ein eigenes Päckchen zu tragen: Sam wurde früher von älteren Jungs abgefüllt und ausgenutzt; Patrick ist homosexuell und hat eine Beziehung mit einem der beliebten Jungs der Schule, dessen Vater zu ihrem Leidwesen homophob ist; und was mit Charlie wirklich los ist wird erst gegen Ende des Filmes bekannt. Es stellt sich heraus, dass ihn seine Tante jahrelang sexuell missbraucht hatte. Als Patrick und Sam aufs College gehen und Charlie nun wieder alleine ist, kommen all diese Erinnerungen wieder hoch und er erleidet einen Nervenzusammenbruch.Auch Charlie, die Hauptfigur, hat diese Probleme - zudem ist er sehr depressiv veranlagt. Er ist nach dem Selbstmord seines besten und einzigen Freundes einsam und nimmt sich zum ersten Schultag vor, neue Freunde zu finden. Dies gestaltet sich sich jedoch schwieriger als gedacht, weil er als Außenseiter gilt und sich nur mit seinem Englischlehrer anfreunden kann. Bei einem Footballspiel trifft er jedoch auf Patrick, der mit ihm gemeinsam einen Kurs besucht. Durch ihn lernt er auch dessen Stiefschwester Sam kennen, in die er sich auf den ersten Blick verliebt. Von nun an verbringen die drei viel Zeit miteinander, gehen auf Parties und hören alternative Musik.
Für mich war diese Offenbarung ein richtiger Schock, denn den ganzen Film lang gibt es so gut wie keine Hinweise dafür. Man denkt sich, dieser Junge ist introvertiert und hat den Selbstmord seines Freundes nicht verdaut, doch scheinbar hat er viel größere Probleme, denn seine Eltern reden davon, dass er davor an Halluzinationen litt. Verständlich, wenn man das Ende im Zusammenhang mit seiner Tante kennt.
Aber man darf jetzt nicht denken, dass "Vielleicht lieber morgen" von all diesen Problemen erdrückt wird. Nein, im Gegenteil, der Großteil des Films ist sogar sehr lebensbejahend und macht Spaß, etwa wenn die drei zu David Bowies "Heroes" mit dem Auto eine Spritztour machen oder am Ball zu "Come on Eileen" abfeiern. Patrick ist ohnehin immer für einen Spruch oder Lacher gut, wobei dann die grässliche Szene in der Schulkantine, wo er wegen seiner Homosexualität verprügelt wird, umso tiefer sitzt. Aber gerade diese Szenen beweisen, wie lebensnah der Film doch ist, nimmt er sich doch den heiklen Themen Homosexualität, sexueller Missbrauch, Drogen und Selbstmord an.
Die Schauspieler überzeugen hierbei auf ganzer Linie, wobei man natürlich die Hauptpersonen besonders herausheben muss. Logan Lerman spielt den labilen Charlie so gefühlvoll und liebenswert, dass man ständig das Bedürfnis hat, ihn zu umarmen. Emma Watson passt perfekt in die Rolle der fröhlichen Sam, wobei ich hierbei die Tatsache, dass die beiden kein glückliches Liebespaar werden, ebenfalls sehr realitätsnah finde. Ezra Miller war als Patrick überragend, der Clown mit dem dunklen Geheimnis, das er perfekt zu überspielen weiß. Selten ist es einem Film gelungen, dass ich so sehr mit den fiktiven Figuren mitfühlen musste. Die typischen Probleme eines Jugendlichen eben.
Letzte Bemerkung: Ich fand es schade, dass die Platte "Something" von den Beatles zwar oft ins Bild gerückt, aber nie gespielt wurde. Hab bis zum Abspann darauf gewartet!