Ein Film, der sich schwer in Worte fassen lässt, geschweige denn unmöglich zu beschreiben, was so faszinierend daran war. Ich versuche es mal so zu beschreiben: Der Film entwickelt nach einer etwas langweiligen Einführungsquase eine Sogwirkung, der man sich anschließend nur schwer entziehen kann. Dies führt zu einem grandiosen Höhepunkt und klingt in einem betroffenen Nachspiel ruhig aus; und wenn der Abspann eingeblendet wird, sitzt man einfach nur da und weiß gar nicht so recht, was man in den letzten zwei Stunden gesehen hat.
Wie der Titel schon sagt, dreht es sich in diesem Film um den berühmten Westernhelden Jesse James und seinen größten Verehrer Robert Ford, ein junger und naiver Mann, der James als seinen größten Helden betrachtet und alles über ihn weiß. Weil er aber von Jesse James, der selber mit psychischen Problemen zu kämpfen hat, nicht ernst genommen wird, wandelt sich seine Bewunderung langsam in Hass und in ihm reift der Wunsch, ebenso bekannt zu werden wie sein Vorbild. Der Wunsch nach Ruhm und Bewunderung geht schließlich so weit, dass er sich die Erfüllung dieser Wünsche in der Ermordung seines Westernhelden sieht.
Wie gesagt, man kann diesen Film schwer in Worte fassen, denn diese Sogwirkung kann man nicht beschreiben, man muss den Film einfach erleben. Was man aber beschreiben kann, sind die schauspielerischen Leistungen, und die spielen sich natürlich alle in hohem Niveau ab. In den Hauptrollen sehen wir Brad Pitt als psychisches Wrack, das trotzdem eine wichtige Autorität für seine Bande darstellt. Casey Affleck spielt seinen Gegenspieler, ein naives Bubi, das immer im Schatten seiner Cowboybrüder stand und nun sein Stück vom Kuchen haben möchte. Besonders der unscheinbare Affleck-Bruder hat es mir angetan, wirkt er doch anfangs sehr arrogant und lässt nach und nach den Zuschauer in sein Innerstes blicken.
Weitere Rollen in Jesse James Bande wurden namhaft mit Sam Rockwell und Jeremy Renner besetzt. Ein letzter Tipp: Diesen Film muss man nicht sehen, sondern erleben! Einfach darauf einlassen, auch wenn es die ersten paar Minuten nicht leicht machen.