Jacob Petersen leitet in Indien ein Waisenhaus, das schon seit Jahren immer knapp an der Schließung vorbeischrammt. Nun soll ein Geldgeber her, ansonsten muss das Heim schließen. Ein schwedischer Milliardär zeigt Interesse, besteht jedoch darauf, dass Jacob persönlich in Kopenhagen erscheinen soll, bevor er sich entscheidet. Also fliegt Jacob zurück in seine alte Heimat und trifft sich dort mit dem potenziellen Geldgeber Jørgen, doch dieser zeigt wenig Interesse an Jacobs Projekten. Er lädt Jacob zur Hochzeit seiner Tochter ein; eine Einladung, die er nicht abschlagen kann. Er staut nicht schlecht, als sich Jørgens Ehefrau als Jacobs Exfreundin entpuppt, und die Braut Anna seine biologische Tochter ist...
"Nach der Hochzeit" ist ein Film aus den Glanzstunden der dänischen Regisseurin Susanne Bier. Während sie mit ihrem Ausflug nach Hollywood mit "Serena" einen Griff ins Klo gemacht hatte, inszenierte sie mit "Nach der Hochzeit" ein wunderschön stilles Drama, das ganz ohne große Worte auskommt. Dafür ist die Intensität durch das Schauspiel aller Beteiligten umso größer, allen voran natürlich der Meister des Underacting Mads Mikkelsen, der mit seiner Mimik mehr auszudrücken vermag als ein in seinen Mund gelegte Worte. Alleine schon die Szene, in der Jacob klar wird, dass die unbekannte Braut vor ihm seine Tochter ist, ist absolut preisverdächtig und wurde zu Recht zumindest für den Europäischen Filmpreis nominiert. Aber auch Sidse Babett Knudsen, die Jacobs Exfreundin spielt, ist eine Wucht und dominiert gemeinsam mit Mikkelsen den Film.
Fazit: Ganz großes Schauspielerkino, verpackt in einem ruhigen Film mit einer Handlung, die für sich genommen für genug Spannung sorgt.