Seit der Antike nahm man an, dass die "Hysterie" eine Frauenkrankheit sei, die Frauen depressiv mache, wenn sie nicht genug Sex bekommen. Zu ihrer Heilung wurde Masturbation angewandt, was diese Hysterieanfälle vermilderten, sehr zum Leidwesen der Handgelenke der Ärzte - bis der Vibrator erfunden wurde. "In guten Händen" beschreibt die Geschichte des jungen Arztes Granville, der eben diese Apparatur erfindet und wohl nicht weiß, dass sein Gerät nicht nur als Heilpraktik verwendet wurde. Und nebenbei lernt er zwei Frauen kennen, die ihm ordentlich den Hals verdrehen.
"In guten Händen" behandelt das Thema der weiblichen Sexualität sehr erwachsen, denn ich hatte eine etwas kindischere Komödie erwartet, auch wenn der Humor nicht zu kurz kommt. Hugh Dancy spielt den etwas tollpatschigen Arzt Granville, der bei dem älteren Arzt Dalrymple in die Lehre geht und seine beiden Töchter kennenlernt. Während Emily (Felicity Jones) ganz dem Sinn ihres Vaters entspricht, ist der Wildfang Charlotte (Maggie Gyllenhaal) unabhängig, stark und arbeitet in einem Armenhaus. Während Granville am Anfang von der braven Emily angezogen wird, entscheidet er sich am Ende für die selbstbewusste Charlotte. Das Problem ist aber, dass der Film sehr träge ist und von der langatmigen Handlung und den Darstellern allein nicht getragen werden kann. Zwar kann man mit "In guten Händen" nichts falsch machen, aber besonders gut ist er halt nicht.