Sonntag, 12. April 2015

The Fall [2006]



In einem Krankenhaus im Jahre 1915: Die kleine Alexandria hat sich bei der Arbeit verletzt und liegt mit einem gebrochenen Arm im Krankenhaus. Auf einem ihrer vielen Streifzüge lernt sie den Stuntman Roy Walker kennen, der nach einem missglückten Stunt ans Bett gefesselt ist und scheinbar seine Beine nicht mehr bewegen kann. Jeden Tag erzählt er ihr ein weiteres Stück einer Geschichte, doch das Ende will er ihr nicht erzählen - es sei denn, Alexandria klaut für ihn Morphium aus dem Medizinschrank...

Schon zu Beginn hatte "The Fall" mein Herz erobert, als der wunderbare 2. Satz der 7. Sinfonie vom guten, alten Ludwig van ertönte und Roys Unfall in Zeitlupe abgespielt wird, ohne zu wissen, was einen erwartet. "The Fall" verbindet die Gegenwart im Krankenhaus mit den Geschehnissen in Roys langer und bunter Geschichte, die zu einem stimmigen Ganzen verwoben wird. Alexandria kann beispielsweise ihre eigene Fantasie einbringen und die Geschichte ändern. Später wird dem Zuschauer klar, dass die ganze Geschichte nur einen Zweck hatte, nämlich um Alexandria dazu zu bringen, Morphium zu stehlen. Denn Roy ist seit dem Unfall scheinbar querschnittsgelähmt und leidet überdies an Liebeskummer, was seinen Lebenswillen immer mehr schwinden lässt. Alexandria bringt Roy wie versprochen das Morphin, jedoch aufgrund eines Missverständnisses nur eine Tablette. Roy erleidet einen Nervenzusammenbruch und Alexandria muss nach einem Unfall, bei dem sie nochmals Morphium klauen will, operiert werden. Gemeinsam schaffen sie es, ein Happy End zu Roys wirr zusammengestoppelten Geschichte zu finden. 

"The Fall" war für mich mehr als nur ein Film. Eine wunderbare Geschichte, in leuchtenden Farben gehalten, um der traurigen Realität und dem misslungenen Suizid zu entfliehen. Alle Personen des echten Lebens, die die beiden im Krankenhaus umgaben, wurden ebenfalls in die Geschichte eingebaut. Die Freundschaft der beiden Hauptdarsteller wirkte ungekünstelt und machen einen großen Teil der Magie aus. Lee Pace spielt hier fantastisch und zieht alle Register seines Könnens. Aber auch Catinca Untaru, eine junge, rumänische Schauspielerin spielte besser als man es von einem so jungen Mädchen erwartet. "The Fall" ist lebenbejahend und berührte mich sehr. Ich denke, dass ich ihn nach einer Zweitsichtung zu meinen Lieblingsfilmen zählen darf.