Montag, 12. August 2013

Trance - Gefährliche Erinnerung [2013]

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Danny Boyle und James McAvoy drehen einen Film. Dass ich den unbedingt sehen muss, war mir schnell klar. Aber nicht nur das vielversprechende Zweiergespann Boyle-McAvoy hatte meine Neugier geweckt, sondern auch die Thematik an sich: McAvoy spielt den Kunstauktionären Simon, dem im Falle eines Überfalls die Aufgabe zufällt, das begehrte Ausstellungsstück in Sicherheit zu bringen. Das Problem ist: Durch die Amnesie, die er bei einem Beinahe-Unfall erleidet, vergisst er auch, wo er das Gemälde versteckt hat. Es dauert nicht lange, bis ihn Franck (Vincent Cassel), der Kopf hinter dem Raubüberfall, ausfindig macht und mit allen Mitteln versucht, Simons Gehirn die gewünschte Information zu entlocken...
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In vielen Punkten fühlte ich mich an Christopher Nolans "Inception" erinnert: Ein Thriller, der mit übernatürlichen Elementen wie Träumen bzw. Hypnose spielt, um dem Opfer die gewünschte Information zu entlocken. Weiters weiß man oftmals nicht, ob sich das Gesehene gerade in der Realität oder in der Scheinrealität, erschaffen von der Hypnotiseurin Elizabeth, in Simons Gehirn abspielt. Hierbei sollte ich wohl erwähnen, dass "Trance" natürlich besser gelungen ist als "Inception" und nicht mit dem Vorschlaghammer versucht, seine ach-so-verwirrende Geschichte auf den Zuschauer einzuprügeln. Viel mehr muss man sich selbst seinen Teil dazu denken, um die Handlung in ihrer Komplexität zu verstehen. Die Auflösung am Ende ist zwar kein Mindfuck in dem Sinne, kommt dem aber schon recht nahe, indem man den Zuschauer vor Tatsachen stellt, die man so während des Filmes nie im Sinn hatte. 
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Weiters versteht es Boyle meisterhaft, Bilder und Soundtrack gekonnt zu kombinieren. Dreckige Klänge und viel Bumm-Bumm beherrschen die Akustik, natürlich in perfekter  Harmonie mit dem ebenso dreckigen Bildern und der Gewalt, die den Film beherrschen. Ebenso die Bilder: Super fotografiert, bis in kleinste Detail perfekt, wie die Darsteller, die alle einen tollen Job abliefern. Was den Film von einer höhen Bewertung trennt, ist wohl die Tatsache, dass ich den Film auf Englisch gesehen habe und es mir James McAvoys starker schottischer Akzent schwer gemacht hat, wirklich mitzufühlen. Ob mir der Film auf Deutsch besser gefällt, wird sich in den kommenden Tagen zeigen. Soweit aber ein weiterer Film von Boyle, der mich mit jedem Film neu überraschen kann.