"Die üblichen Verdächtigen" ist einer jener Filme, die man unbedingt gesehen haben muss - zumindest bekommt man das immer gesagt. Er gilt neben "Pulp Fiction" oder "Sieben" als einer jener Klassiker der 90er. Während ich die beiden erstgenannten Filme durchaus Tribut zolle, kann mich "Die üblichen Verdächtigen" nicht vom Hocker reißen - auch nach mehrmaliger Sichtung mag sich mir die Genialität nicht offenbaren.
Woran es liegt, kann ich jedoch nicht sagen. Eigentlich müsste alles passen: Die Handlung ist voller Wendungen, die Charaktere schön verrückt und hat mit Kevin Spacey einen Schauspieler in einer seiner zahlreichen Glanzstunden zu bieten. Aber leider schafft es der Film nur bedingt, mich zu fesseln. Es wird eine pseudo-komplizierte Handlung entrollt, die zwar durchhaus zu unterhalten vermag, aber zu mehr reicht es leider nicht. Am Ende kommt dann noch die große Enthüllung um den Antagonisten Keyser Soze, den ich leider schon im Voraus wusste, weshalb der Aha-Effekt, auf den der Film aufbaut, ausblieb. Was mir jedoch gefällt, ist Kevin Spaceys wunderbar nuancierte Darstellung des unscheinbaren Verbal Kint und die bissigen Dialoge. Für viele einer der besten Filme der 90er, aber leider nicht für mich.