Montag, 17. März 2014

Serien Review: Broadchurch


Normalerweise schreibe ich ja nichts zu Serien, aber hier kann ich nicht anders, als meine Gedanken loszuwerden. Gestern Abend hatte ich mehr aus Langeweile die erste Folge von "Broadchurch" in die PS3 geschoben - und konnte gar nicht mehr aufhören. Nur der Kompromiss, dass ich am nächsten Morgen früh aufstehen und mir vor der Spätschicht noch die Serie zu Ende anschauen konnte, ließ mich erst um halb eins morgens ins Bett gehen. Ich konnte buchstäblich nicht mehr aufhören, und das ist mein Ernst. 

Die Handlung ist denkbar einfach: Ein Junge wird tot am Strand aufgefunden und die Polizei geht von Mord aus. Von nun an ist es die Aufgabe von dem ungleichen Ermittlerpaar Hardy und Miller, den Mörder zu schnappen - welcher ein Teil der eingeschweißten und scheinbar harmonischen Gemeinde ist. Der Tod von Danny und die Ermittlungen reißen ein Loch in die Gemeinschaft, es kommen teilweise hässliche Geschichten aus der Vergangenheit ans Tageslicht, und jeder von ihnen ist ein potenzieller Mörder. Hardy bläut dies seiner Kollegin ein, die aus Broadchurch stammt und nicht verstehen will, dass ein Mörder unter ihren Bekannten sein soll. Und auch als Zuschauer übernimmt man unbewusst diese Denkweise. Ein Bewohner muss nur finster in die Ferne gucken oder etwas zwielichtig aussehen, und schon sieht man in ihm den Mörder. Und "Broadchurch" macht das so genial, dass man sich aufgrund der Hintergrundgeschichte praktisch jeden als Täter vorstellen kann. Warum hat A Dannys Skateboard im Schrank? Warum hat B sämtliche SMS und E-Mails von Danny gelöscht? Und ist C wirklich pädophil und somit eine Bedrohung für die hiesigen Kinder? Es ist faszinierend, wie die Polizei jeden der potenziellen Täter, die man sich im Kopf schon zurechtgelegt hatte, entlastet und zeigt, dass der wahre Täter noch immer auf freiem Fuß ist. 

Dass sich die Serie auf hohem Niveau befindet, muss ich wohl nicht hinzufügen. Die achtteilige Miniserie strotzt nur so vor Suspense, Atmosphäre, tollen Bildern und glaubwürdigen Charakteren, in die man sich ungerne hineinversetzen will. Jede Figur hat ein Motiv, eine Hintergrundgeschichte und sind nicht bloß Abziehbilder, die von der Polizei eingefangen und befragt werden. Auch die hin und wieder erwähnte Vorgeschichte von Alec und der Grund, warum ihm ständig schwindlig wird und er ohne seine Tabletten nicht kann, lässt den Zuschauer am Ball bleiben. Kurzum: Eine extrem gelungene Miniserie, die mich für acht Stunden völlig in ihren Bann gezogen hat.

Sonntag, 16. März 2014

The Wolf of Wall Street [2013]



Es sind bereits mehrere Wochen ins Land gezogen, seit ich den Film gesehen habe, aber ich konnte mich nie dazu aufraffen, einen Kommentar dazu zu schreiben. Dies liegt vermutlich daran, dass ich gar nicht so recht weiß, worüber ich schreiben will bzw. was es zu diesem Film noch zu sagen gibt, was nicht bereits gesagt wurde. Bei mir schlug "The Wolf of Wall Street" ein wie eine Bombe, zumindest ein bisschen. Ein knapp drei Stunden langer Dauerrausch, der die Zeit wie im Flug vergehen lässt und dabei zahlreiche Tabus bricht. Es scheint etwas ganz normales zu sein, Koks zu schnupfen, auf der Arbeit wilde Parties zu feiern, mit allen möglichen Frauen Sex zu haben, das Leben zu leben - zumindest so, wie es sich Jordan Belfort vorstellt, das perfekte Leben zu führen. Er besitzt eine Yacht, eine Villa, eine Sexbombe als Frau, alles was das Herz begehrt und so viel Geld, dass er sich seine unermessliche Gier nach allem Schönen, Glänzenden, Befriedigendem stillen kann. Jordan Belfort ist ein gieriger Mann, der mehr Geld besitzt als er ausgeben kann und trotzdem immer mehr will. Jordan kann auch sehr charismatisch sein, oh ja. Wie ein Prediger steht er vor seinen treuen Mitarbeitern und schreit sich die Seele aus dem Leib, stachelt seine Jünger zu Höchstleistungen an, um dem unbedarften Amerikaner das Geld aus der Tasche zu ziehen. Eine typische Aufstieg-und-Fall-Geschichte, wie es scheint, denn Jordan kommt aus dem Nichts, erlebt viele Jahre des Dauerkonsums zu der Grenze des Ertragbaren, und verschwindet schließlich - im Gefängnis, nachdem er wegen Steuerhinterziehung eingesperrt wurde. Leonardo Di Caprio, so muss ich wiederholt feststellen, ist einfach ein Gott. In der richtigen Rolle - und die wählt er praktisch immer - vermag er es, zu Höchstleistungen aufzufahren und einen so wuchtigen, langen, riesigen Film wie "The Wolf of Wall Street" auf seinen Schultern zu tragen, und meistert diesen Drahtseilakt mit Bravour. Als der Film zu Ende war, war es so, als käme man nach einer Hypnose wieder zu sich. Die Dauerbeschallung ist vorbei, Di Caprio hatte seine Vorstellung gegeben, und im besten Fall war man von dem eben Gesehenen einfach nur erschlagen. Wie sollte man einen solchen Film bewerten? Ich entschied mich für die sichere Seite und bewerte "The Wolf of Wall Street" mit acht Punkten, denn ein guter Film ist er ja. Er vermag es den Zuschauer zu umgarnen, zu fesseln, zu hypnotisieren und ihn nach drei Stunden verwirrt zurückzulassen, kaum in Worte fassend, was man in den letzten Stunden gesehen hatte. Ja, "The Wolf of Wall Street" bedarf einer Zweitsichtung, die sich aber ruhig noch Zeit lassen kann. Tut mir leid, liebe Leser, dass ich für diesen Film nur einen schäbigen Text beizutragen habe, aber ich hatte bisher noch nicht die Zeit, mich ordentlich mit dem Wolf auseinanderzusetzen. Aber eines möchte ich noch hinzufügen: Ich werde es der Academy nie verzeihen, dass sie Leonardo Di Caprio zum wiederholten Male den Oscar vorenthalten haben. Punkt.

Chihiros Reise ins Zauberland [2001]


Ghibli. Heutzutage ist Ghibli eine Garantie für einen äußerst fantasievollen, liebevoll gestalteten und hervorragenden Film geworden (meistens zumindest). Doch das war nicht immer so in Westeuropa. In Japan erfreut sich das Studio seit Mitte der 80er Jahre großer Beliebtheit, doch in der westlichen Welt ist das erst seit ihrem großartigen "Chihiros Reise ins Zauberland" so. Von da an infizierte der Markenname Ghibli auch hier tausende Filmfans, die all ihre Filme nachholten, doch die meisten sind nach wie vor der Meinung, "Chihiro" wäre Hayao Miyazakis Magnum Opus. 

Dieser Meinung bin ich nicht. Es ist nicht nur so, dass "Prinzessin Mononoke" in meinen Augen sein absolutes Meisterwerk ist, sondern auch, dass der Film meiner Meinung nach zwar sehr gut ist, aber keinesfalls mehr. Dies liegt vor allem an Chihiros nervtötenden Synchronstimme, aber auch an dem für Ghibli ungewöhnlichen Zeichenstil, sodass die Figuren in "Chihiro" hässlicher aussahen als in den anderen Filmen. Aber soviel zu meiner persönlichen Meinung.

Denn abgesehen von dem ungewöhnlichen Zeichenstil ist der Rest des Films ein waschechter Miyazaki. Er entführt uns in eine völlig unbekannte Welt, in die das junge Mädchen Chihiro mit ihren Eltern stolpert und sich plötzlich an einem Ort wiederfindet, in der Übernatürliches wie Hexen, Drachen, Geister, herumhüpfende Gaslaternen und achtarmigen Menschen etwas ganz Natürliches sind. Ihre Eltern verwandeln sich durch ihre Maßlosigkeit in Schweine und kurz danach trifft sie auf den freundlichen Jungen Haku, der ihr Arbeit in dem Badehaus der Hexe Yubaba verschafft, das zum Wohl der tausenden Götter des Shintoglaubens dient. Dort  trifft sie auf allerlei fremde Wesen und Geister und versucht, ihren harten Alltag zu meistern und einen Weg zu finden, ihre Eltern in Menschen zurückzuverwandeln und mit ihnen diese Welt zu verlassen. 

Zwar mag er aus kommerzieller Sicht der erfolgreichere Film als "Mononoke Hime" sein, und die zahlreichen Preise und Lobpreisungen sprechen für sich, doch mehr als ein guter Film wird "Chihiros Reise ins Zauberland" wohl nie für mich sein.

Die Tiefseetaucher [2004]


Gewöhnlicherweise gefällt mir alles, wo Wes Anderson draufsteht. Ich mag die Art, wie er seine Filme dreht. Die Handlung ist stets einfach gehalten, doch sein Auge für Einzelheiten ist es, das mich fasziniert. Es ist schwer zu beschreiben; entweder man mag ihn, oder man mag ihn nicht. In Wes Andersons Œuvre gibt es kaum einen Makel - bis auf "Die Tiefseetaucher", der Nachfolger zu "The Royal Tenenbaums", der ja bekanntlich seinen Durchbruch darstellte. 

Bill Murray, einer von Andersons Stammschauspielern, darf hier die Hauptrolle des schrägen Steve Zissou spielen, der sein Geld damit verdient, auf hoher See schlechte Filme zu drehen. Im letzten Film starb sein bester Freund und Filmpartner Esteban durch einen sogenannten Jaguarhai, dessen Existenz bis kurz vorm Ende als ungesichert gilt, da nur Steve Zeuge von Estebans Tod war. Der Film wird bei den Kritikern schlecht aufgenommen und Steve möchte in einem neuen Film versuchen, sich an dem Jaguarhai zu rächen. Zur selben Zeit lernt er den jungen Piloten Ned kennen, der sich Sohn einer früheren Beziehung von Steve vorstellt, wobei lange unklar ist, ob die beiden wirklich miteinander verwandt sind. Gemeinsam mit einem bunten Haufen ziehen Steve und Ned aufs Meer und erleben dort allerlei Abenteuer.

Das Problem, das ich mit "Die Tiefseetaucher" habe, ist, dass ich mit der planlosen Handlung, die meistens einfach nur improvisiert und wenig durchdacht wirkt, nicht viel anfangen kann. Man bringt kaum Interesse für die Handlung auf, geschweige denn für die Figuren. Und so plätschert der Film dahin und die anfängliche Vorfreude verwandelt sich in Desinteresse. Auch der Nachfolger "Darjeeling Limited" kränkelt an der etwas wirr hingeklatschte Handlung, während "Der fantastische Mr. Fox" und "Moonrise Kingdom" vor allem von Andersons fantasievoller Ausstattung profitieren und mit einer in sich geschlossenen und bezaubernden Handlung überzeugen. So kann ich "Die Tiefseetaucher" nur als kleiner Schandfleck ansehen, den jeder Künstler auf dem Weg zum Meisterwerk in Kauf nehmen muss.

Zum Schluss noch eins: Wenigstens eine Szene konnte mich bezaubern, und zwar handelt es sich dabei um die Sequenz im U-Boot, als alle dem wunderschön mit Stop-Motion animierten Jaguarhai ansichtig werden. Ein magischer Moment.

Sonntag, 9. März 2014

Das finstere Tal [2014]


In den Südtiroler Alpen Ende des 19 Jahrhunderts: In einem Tal leben die Einwohner abgeschottet von der Außenwelt und bilden eine eigene kleine Welt mit dem Brennerbauern als Oberhaupt, dem jeder zu gehorchen hat, und seine sechs Söhne sorgen dafür, dass diese Regeln von jedem Einwohner eingehalten werden. Eines Tages erscheint ein Neuankömmling - eine Seltenheit in diesem abgeschotteteten Tal und dementsprechend feindselig wird Greider, wie sich der mysteriöse Mann vorstellt, begrüßt. Er kommt bei einer Witwe und deren Tochter Luzi unter und verbringt seine Tage damit, im Tal herumzureiten und die Landschaft zu fotografieren. Langsam gewöhnen sich die Bewohner an den Fremdling, doch als plötzlich zwei der Brenner Söhne unter mysteriösen Umständen sterben, werden die restlichen Brüder auf Greider aufmerksam - und nicht zu Unrecht, wie sich herausstellen sollte. 


Der Film basiert auf dem gleichnamigen Buch von Thomas Willmann aus dem Jahre 2010, und wie sich herausstellen sollte, ist es ein perfektes Buch für eine Filmumsetzung. Schon das Buch spielt perfekt mit der in sich geschlossenen Welt und der trostlosen Umgebung, der Bedrohung durch die Brenner Familie und der mysteriösen Aura, die Greider umgibt. Da war eine Filmumsetzung nicht fern, und dass diese so gut gelungen ist, liegt zu einem großen Teil an der grandiosen Vorlage. Denn wie sich herausstellt, ähneln sich Buch und Film sehr. Beim Lesen des Buches fühlte ich mich sofort an den Film zurück erinnert, die Stimmung wurde perfekt eingefangen und verfilmt und bis auf ein paar Nebensächlichkeiten schaffte es Andreas Prochaska, das Buch 1:1 wiederzugeben. Und schon das Buch war ein Wagnis: Die Mischung zwischen Alpenroman und Western mag zwar auf den ersten Blick etwas fremd wirken, passt aber beim näheren Hinsehen wie die Faust aufs Auge. Denn im Tal herrscht nicht viel Alpenromantik. Die Menschen sind freudlose, gottesfürchtige Menschen, die in ihrer kleinen, abgeschotteten Welt leben und scheinbar nichts anderes tun, als tagein tagaus zu arbeiten, Höhepunkte gibt es nur wenige. Die Stimmung ist düster, die Bilder dunkel, das Wetter schlecht. Und als der Schnee einsetzt und zwei Brenner "Buam" sterben und klar wird, warum Greider über den Winter in das Tal gekommen ist, entspinnt sich ein Rachethriller, der in Western-Manier wortkarg und mit den Waffen sprechend ausgetragen wird.


Die Besetzung des Briten Sam Riley als den wortkargen Greider ist bei näherem Hinsehen perfekt, denn sogar im Buch redet Greider nur selten und da passt es perfekt, dass Riley nur selten den Mund aufmachen muss. Außerdem wird angedeutet, dass er in den USA groß geworden ist und eine österreichische Mutter hat, was Sam Rileys Akzent rechtfertigt. Der Anführer der Brenner Brüder wurde namhaft mit Tobias Moretti besetzt, der mit seiner Boshaftigkeit sehr gut rüberbringt, warum die Einwohner des Tals vor der Familie kuschen. Was mir leider nicht so gut gefiel, war Luzis erzwungener österreichischer Akzent, denn ein geübtes Ohr hört sofort, welcher Akzent natürlich und welcher gekünstelt ist. Das ist zwar Meckern auf hohem Niveau, ist mir aber dennoch negativ aufgefallen.

Montag, 3. März 2014

American Hustle [2014]


"American Hustle" galt als einer der großen Favoriten für die Oscarverleihung 2014, schließlich war er für ganze zehn Oscars, darunter in den begehrten Big-Five-Kategorien nominiert. Wie sich nach der Verleihung herausstellt, ging "American Hustle" dabei komplett leer aus, und schon weit vorher war ich der Überzeugung, dass der Film keinesfalls zehn Oscars verdient hätte. 

Denn das Problem ist: "American Hustle" scheint alles zu bieten, was ein richtiger Oscarfilm braucht - berühmte Charakterdarsteller, tolle Kulissen, eine spannende Story. Wait, eine spannende Story? Im Drehbuch mag sich die Handlung zwar gut anhören, aber im Film wurde das Ganze irgendwie so langweilig und teilnahmslos gestaltet, dass man schnell das Interesse an den Figuren verlor. Der Handlung plätschert vor sich hin und gewinnt nur am Ende etwas an Fahrt, aber da ist der Film schon vorbei. Am meisten kann "American Hustle" mit der atmosphärischen und passenden Musikuntermalung punkten (man verwendete ausschließlich bekannte Songs aus den 70ern), sowie mit der Leistung der Hauptdarsteller Amy Adams, Bradley Cooper und ja, Jeremy Renner. Jennifer Lawrence wirkt mit der deutschen Synchronstimme so unsympathisch wie eh und je, und Christian Bale war auch ganz gut, allerdings wirkte das Ganze eher wie eine Fingerübung, denn dass er mehr drauf hat, hat er schon zur Genüge bewiesen. 

Fazit: Keinesfalls ein Film, der überhaupt einen Oscar verdient hat, geschweige denn von zahlreichen Nominierungen. Die Story zieht sich in die Länge und bietet fast keine Höhepunkte, nur die Schauspieler und das Flair der 70er Jahre können überzeugen. Ach ja, und der bezaubernde Jack Huston durfte auch in einer Nebenrolle glänzen. Hoffentlich werden wir von ihm in Zukunft mehr sehen. Und vielleicht in einer Rolle, wo er weniger aussieht wie ein unversehrter Richard Harrow.

Sonntag, 2. März 2014

Der Jazzsänger [1927]


Dieser Film schrieb im Jahr 1927 Geschichte und revolutionierte den Film: Mittels dem Nadeltonverfahren war es nun möglich, Bild und Ton miteinander zu verbinden und man war nicht mehr länger auf theatralische Gesten und Zwischentitel angewiesen. Aufgrund dieser gängigen Beschreibung war ich der Meinung, bei "Der Jazzsänger" handelt es sich um einen echten Tonfilm, so wie man ihn eben heute kennt. Aber nach der Sichtung musste ich feststellen: Im Grunde ist es ein Stummfilm mit der altbekannten Hintergrundmusik und den Zwischentiteln, nur wird die Stille ab und zu mit ein paar gesprochenend Worten sowie gesungenen Liedern unterbrochen. 

"Wait a Minute, wait a Minute, you ain't heard nothing yet", lautet Al Jolsons Kommentar, nachdem er seinen berühmten Song "Mammy" zum besten gibt - und spricht zum gleichen Zeitpunkt den ersten laut ausgesprochenen Satz in einem Film. Natürlich experimentierte man schon davor mit diversen Methoden, um Bild und Ton zu verbinden, aber die Warner Brothers machten die Talkies salonfähig. "Der Jazzsänger" wurde zum Verkaufsschlager und revolutionierte den Tonfilm. Alleine dafür sollte man den Film bewerten, denn die Handlung gibt bei aller Liebe nicht viel her. Al Jolson spielt einen Jazzsänger aus jüdischem Hause, der sich aufgrund seiner Leidenschaft mit dem Vater verkrachte, der ihn viel lieber in der Synagoge als Kantor sehen würde. Als erwachsener Mann besucht er ein weiteres Mal seine Eltern und muss sich nun entscheiden: Soll er der Tradition seiner Vorväter folgen oder auf der Bühne New Yorks sein Glück suchen? Leider gibt die Handlung nicht viel her, die (sorry) schlechten Songs sind rar gesäht und auch sonst empfand ich eigentlich nur Langeweile. Wäre "Der Jazzsänger" kein Meilenstein gewesen, hätte ich ihn noch schlechter bewertet.

Das zauberhafte Land [1939]


"Der Zauberer von Oz" ist einer jener Klassiker, die selbst Jahrzehnte nach dem Erscheinen noch tief in der US-amerikanischen Filmkultur verankert und selbst in den Herzen der Kindern tief verankert ist. Warum? Vielleicht weil "Der Zauberer von Oz" mit seiner Fantasywelt, den Abenteuern von guten und bösen Hexen, von Zauberern, sprechenden Vogelscheuchen und ängstlichen Löwen eine zeitlose Geschichte erzählt, die durch den  farbenfrohen Look praktisch nie alt werden kann.

Das mag auf viele zutreffen, ich zähle auch nicht dazu. Ich kam nun endlich in den Genuss dieses Stücks US-amerikanischen Kulturgutes und ich musste doch feststellen, dass viele Elemente im Film entweder veraltet sind oder meinem Geschmack nicht entsprachen. Angefangen vom laienhaften Schauspiel Judy Garlands, bis zu den fast schon lächerlichen Songs mit massenhaft Kindern und Kleinwüchsigen, die einfach kein Ende finden wollten. Doch ich muss trotzdem gestehen, dass mich der Film stellenweise doch abgeholt hat. Spätestens wenn Dorothy den Auftrag erhält, den Zauberer von Oz aufzusuchen und auf ihrer Reise ihre drei bezaubernden Gefährten kennen lernt und mit diesen diese seltsam fremde Welt rettet, bereitete mir der Film stellenweise Vergnügen.

Fazit: Ein farbenfrohes Musical-Spektakel, das mit verrückten Figuren aufwartet und besonders Kinder bezaubern dürfte.