Ghibli. Heutzutage ist Ghibli eine Garantie für einen äußerst fantasievollen, liebevoll gestalteten und hervorragenden Film geworden (meistens zumindest). Doch das war nicht immer so in Westeuropa. In Japan erfreut sich das Studio seit Mitte der 80er Jahre großer Beliebtheit, doch in der westlichen Welt ist das erst seit ihrem großartigen "Chihiros Reise ins Zauberland" so. Von da an infizierte der Markenname Ghibli auch hier tausende Filmfans, die all ihre Filme nachholten, doch die meisten sind nach wie vor der Meinung, "Chihiro" wäre Hayao Miyazakis Magnum Opus.
Dieser Meinung bin ich nicht. Es ist nicht nur so, dass "Prinzessin Mononoke" in meinen Augen sein absolutes Meisterwerk ist, sondern auch, dass der Film meiner Meinung nach zwar sehr gut ist, aber keinesfalls mehr. Dies liegt vor allem an Chihiros nervtötenden Synchronstimme, aber auch an dem für Ghibli ungewöhnlichen Zeichenstil, sodass die Figuren in "Chihiro" hässlicher aussahen als in den anderen Filmen. Aber soviel zu meiner persönlichen Meinung.
Denn abgesehen von dem ungewöhnlichen Zeichenstil ist der Rest des Films ein waschechter Miyazaki. Er entführt uns in eine völlig unbekannte Welt, in die das junge Mädchen Chihiro mit ihren Eltern stolpert und sich plötzlich an einem Ort wiederfindet, in der Übernatürliches wie Hexen, Drachen, Geister, herumhüpfende Gaslaternen und achtarmigen Menschen etwas ganz Natürliches sind. Ihre Eltern verwandeln sich durch ihre Maßlosigkeit in Schweine und kurz danach trifft sie auf den freundlichen Jungen Haku, der ihr Arbeit in dem Badehaus der Hexe Yubaba verschafft, das zum Wohl der tausenden Götter des Shintoglaubens dient. Dort trifft sie auf allerlei fremde Wesen und Geister und versucht, ihren harten Alltag zu meistern und einen Weg zu finden, ihre Eltern in Menschen zurückzuverwandeln und mit ihnen diese Welt zu verlassen.
Zwar mag er aus kommerzieller Sicht der erfolgreichere Film als "Mononoke Hime" sein, und die zahlreichen Preise und Lobpreisungen sprechen für sich, doch mehr als ein guter Film wird "Chihiros Reise ins Zauberland" wohl nie für mich sein.
Zwar mag er aus kommerzieller Sicht der erfolgreichere Film als "Mononoke Hime" sein, und die zahlreichen Preise und Lobpreisungen sprechen für sich, doch mehr als ein guter Film wird "Chihiros Reise ins Zauberland" wohl nie für mich sein.