Montag, 3. März 2014

American Hustle [2014]


"American Hustle" galt als einer der großen Favoriten für die Oscarverleihung 2014, schließlich war er für ganze zehn Oscars, darunter in den begehrten Big-Five-Kategorien nominiert. Wie sich nach der Verleihung herausstellt, ging "American Hustle" dabei komplett leer aus, und schon weit vorher war ich der Überzeugung, dass der Film keinesfalls zehn Oscars verdient hätte. 

Denn das Problem ist: "American Hustle" scheint alles zu bieten, was ein richtiger Oscarfilm braucht - berühmte Charakterdarsteller, tolle Kulissen, eine spannende Story. Wait, eine spannende Story? Im Drehbuch mag sich die Handlung zwar gut anhören, aber im Film wurde das Ganze irgendwie so langweilig und teilnahmslos gestaltet, dass man schnell das Interesse an den Figuren verlor. Der Handlung plätschert vor sich hin und gewinnt nur am Ende etwas an Fahrt, aber da ist der Film schon vorbei. Am meisten kann "American Hustle" mit der atmosphärischen und passenden Musikuntermalung punkten (man verwendete ausschließlich bekannte Songs aus den 70ern), sowie mit der Leistung der Hauptdarsteller Amy Adams, Bradley Cooper und ja, Jeremy Renner. Jennifer Lawrence wirkt mit der deutschen Synchronstimme so unsympathisch wie eh und je, und Christian Bale war auch ganz gut, allerdings wirkte das Ganze eher wie eine Fingerübung, denn dass er mehr drauf hat, hat er schon zur Genüge bewiesen. 

Fazit: Keinesfalls ein Film, der überhaupt einen Oscar verdient hat, geschweige denn von zahlreichen Nominierungen. Die Story zieht sich in die Länge und bietet fast keine Höhepunkte, nur die Schauspieler und das Flair der 70er Jahre können überzeugen. Ach ja, und der bezaubernde Jack Huston durfte auch in einer Nebenrolle glänzen. Hoffentlich werden wir von ihm in Zukunft mehr sehen. Und vielleicht in einer Rolle, wo er weniger aussieht wie ein unversehrter Richard Harrow.