Dieser Film mag zwar keine besonders originelle Geschichte erzählen und ist über viele Strecken ein bisschen zäh, konnte mich aber vor allem wegen der wunderbar depressiven Stimmung und den schönen Bildern begeistern.
.
So die Kurzfassung, aber natürlich werde ich auch ausführlicher beschreiben, worum es in dem Film mit dem geheimnisvollen Namen "Only Lovers Left Alive" geht. Im Wesentlichen geht es um das Ehepaar Adam und Eve, die bereits seit über 200 Jahre verheiratet sind, aber an getrennten Orten leben. Während Eve in Marokko lebt, hat sich Adam in einem verlassenen Detroit versteckt, wo er sich seiner Rockmusik frönt und nur Kontakt zu Ian pflegt, der ihm von seltenen Gitarren bis Verstärkern alles bringt, was man sich mit Geld kaufen kann. Als Eve bemerkt, dass Adam mehr und mehr melancholisch wirkt, reist sie kurzerhand nach Detroit, wo auch bald darauf Eves Schwester Ava auftaucht, und ihren ruhigen Alltag aufwirbelt. Aber wenn ich ehrlich bin, ist die Handlung schnell erklärt und so dünn, dass man sie auf ein Post-it kritzeln könnte. Dies ist bei vielen Filmen ein großer Nachteil, doch nicht so hier.
.
.
"Only Lovers Left Alive" lebt großteils von der ruhigen Atmosphäre, während man von Adams depressiver Weltanschauung angesteckt wird: Aus ihren Unterhaltungen geht hervor, dass sie sich als höhere Wesen sehen, die sich über die Dummheit der Menschen lustig machen und dabei zusehen, wie sie die Welt zerstören und ihr lebensnotweniges Blut vergiften. Besonders Adam fühlt sich von den sogenannten "Zombies" abgestoßen und würde sich am liebsten in seinem Haus verstecken und weiter seine Musik machen, während er jedoch von lästigen Fans, die von seiner Musik begeistert sind, zunehmend gestört wird. Beide wirken hochintelligent bzw. stecken voller Wissen, das sie sich in ihrer langen Zeitspanne als Vampire angeeignet haben. Mystische Wesen, die sich still bewegen, keine Gefühlsausbrüche haben, scheinbar perfekt sind. Dargestellt werden sie von zwei Schauspielern, die nicht besser hätten ausgewählt sein können und wie die Faust aufs Auge passen: Tom Hiddleston und Tilda Swinton. Während Swinton schon wegen ihrem androgynen Aussehen perfekt passt, vermag auch Hiddleston seinem depressiven, schweren Charakter genug Ausstrahlung zu verleihen. Ja, war ein sehr schöner Film.