Dienstag, 11. Dezember 2012

Leaving Las Vegas [1995]



Ben Sanderson ist ein Alkoholiker, der sowohl beruflich als auch privat versagt hat und alleine lebt. Als er von seinem Chef gefeuert wird, bekommt er eine fette Abfindung und beschließt, mit dem Geld nach Las Vegas zu gehen und sich zu Tode zu trinken.
Dort trifft er auf die Prostituierte Sera, die sich nach einer gemeinsamen Nacht, in der sich beide einfach nur unterhalten haben, zu ihm hingezogen fühlt und vorschlägt, dass er zu ihr ziehen soll. Obwohl Ben sie warnt, dass er Alkoholiker ist und das Zusammenleben mit ihm alles andere als ein Zuckerschlecken wird, zieht er zu ihr und bekommt nun das ganze Ausmaß von Bens Alkoholproblemen zu spüren. 
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Eigentlich ist Ben ein freundlicher und lustiger Mann, aber er hat auch andere Seiten, wie Sera noch kennenlernen sollte. Ein gemeinsamer Ausflug ins Casino wird zur Katastrophe, weil Ben spontan den Spieltisch zerstört und vom Wachpersonal hinausgeworfen wird. Am nächsten Tag wacht er auf, braucht  Alkohol, er zittert, phantasiert, schreit.
Jede vernünftige Frau wäre spätestens hier weggelaufen, aber Sera hängt noch lange Zeit an ihm, bis jedes Zusammenleben unmöglich wird - vor allem, weil Ben nach wie vor plant, sein Leben mit dem Alkohol zu etränken...
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Ich habe mir viel von "Leaving Las Vegas" erwartet, wurde aber ziemlich enttäuscht zurückgelassen. Es ist schwer, einen Zugang zum Film zu finden, besonders durch die befremdliche und praktisch ständig vorherrschende Musikuntermalung, die mit der Zeit einfach nur nervt. Zum anderen schaffte er es einfach nicht, mich zu packen und zu faszinieren. Nicolas Cage bleibt ständig etwas unsympathisch, obwohl er wirklich wahnsinnig gut spielt, das muss man ihm lassen. Ebenso die mir unbekannte Elisabeth Shue, die es schafft, Mitgefühl zu einer Prostituierten zu übermitteln. Leider musste ich mir ständig fragen, wie es so weit kommen konnte, und was sie so faszinierend an Ben fand, dass sie bis zum Schluss zu ihm hielt. Sein nicht vorhandener Charme kann es jedenfalls nicht gewesen sein. Ziemlich unglaubwürdig das Ganze. Außerdem war es eine schlechte Idee des Regisseurs, den ganzen Film nur von den beiden Charakteren (praktisch die einzigen existierenden) tragen zu lassen, denn so tümpelt er meistens ohne Handlung vor sich hin. 
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Zwar kann ich verstehen, dass man "Leaving Las Vegas" für ein Meisterwerk halten kann, denn Nicolas Cages Darstellung ist einfach nur perfekt - schade, was danach aus ihm und seiner Rollenauswahl wurde. Aber leider macht das nur einen Teil des Filmes aus und der Rest war leider ziemlich schwach.