
Charlie Kaufman ist ein Drehbuchautor, der gerade mit dem Film "Being John Malkovich" einen Achtungserfolg gelandet hat. Privat ist er ein sehr unsicherer und schüchterner Mensch ohne jegliches Selbstvertrauen. Seine nächste Arbeit soll sich mit dem Buch einer bekannten Autorin namens Susan Orlean beschäftigen, deren Handlung parallel zur eigentlichen Haupthandlung verläuft und am Ende zusammenfließt. Charlie ist vom Buch begeistert und will im fertigen Film die Faszination, die die Romanfigur John Laroche für Orchideen empfindet, auch dem Zuschauer nachvollziehen lassen. Leider geht die Arbeit nur schleppend voran und immer mehr verzweifelt er an seinem geringen Selbstbewusstsein.
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Sein Zwillingsbruder Donald hingegen ist ein spontaner und offener Mensch und scheint auch mit Menschen besser klarzukommen. Hinzu kommt noch sein plötzlicher Erfolg mit seinem ersten Drehbuch, das er nach ein paar Schreibkursen zusammengezimmert hat und alles andere als plausibel ist, aber bei den Auftraggebern gut anzukommen scheint.
Wie gesagt wird die Handlung des Buches "Der Orchideendieb", das Kaufman für die Leindwand adaptieren soll, erzählt. Susan Orlean erfährt von dem eigenbrötlerischen und merkwürdig anmutenden John Laroche und ist von Anfang an fasziniert von ihm. Johns einzige Leidenschaft gilt den Orchideen, nachdem er bereits andere Dinge gesammelt und gezüchtet hatte, aber die Faszination wieder verloren hatte. Laroche leidet sehr unter dem Umstand, dass er quasi für den Tod seiner geliebten Mutter verantwortlich ist und Susan spendet ihm Trost. Was weiter mit den beiden passiert, erfährt man erst im letzten Viertel des Filmes, als die beiden nebeneinanderlaufenden Handlungen zusammengeführt werden und in einem passenden Finale enden.

Nicolas Cage als Charlie und Donald Kaufman ist wohl der einzige Mensch auf dieser Welt, dem man seine Rolle absolut abnimmt. Er überzeugt als depressiver, sich selbst hassender Mensch genauso wie als den extrovertierten Zwillingsbruder. Man wird Zeuge der inneren Monologe Charlies, wie er ständig überlegt und mit sich ringt und keinen richtigen Ansatz bei seinem Drehbuch finden kann, aber ständig seinen Mitmenschen vorgaukelt, alles liefe wie am Schnürchen.
Meryl Streep spielt die Autorin Susan Orlean, die sich in ihren Interviewpartner John Laroche verliebt und schließlich im Drogensumpf versinkt, als sie beginnt, das Endprodukt der kostbaren und ständig als anbetungswürdigen Geisterorchidee zu schnupfen. Besonders einschneidend ist das Erlebnis, das Susan im Sumpf hat, als John es schafft, ihr ein Exemplar der Geisterorchidee zu zeigen. Ständig wurde ihr erzählt, dass es eine Ehre ist, diese Pflanze einmal in seinem Leben zu sehen, dass man bei ihrem Anblick von Glückgefühlen überwältigt würde. Doch sie spürt... nichts. "Das ist nur eine Blume", sagt sie, später erfahrend, dass diese Glückgefühle nur vom Konsum der Substanzen, die aus der Orchidee gewonnen werden, herbeigeführt werden. Meryl Streep schafft es, neue Seiten an ihr zu zeigen, die man in anderen Rollen wohl so noch nicht gesehen hätte, verrückt und auch herrlich überdreht.
Zu guter letzt bleibt der Darsteller des armen John Laroche, der sich am Tod seiner Mutter verantwortlich fühlt und ein ganzes Leben einen Menschen gesucht hatte, der ihn verstehen würde. Chris Cooper wurde für diese Rolle mit dem Oscar als bester Nebendarsteller ausgezeichnet, und was soll ich sagen: Er hat es verdammt nochmal verdient.