Mittwoch, 10. Juli 2013

World War Z [2013]


Was hab ich nicht alles über diesen Film gehört. Ein schlechter Zombiefilm soll er sein, richtig enttäuschend und die Story halbgar inklusive Logiklöcher, kurz: Eine der größten Enttäuschungen des Kinojahres 2013. Andere jedoch konnten sich durchaus mit dem Film und seinen interessanten Ideen anfreunden, und auch ich zähle mich zu dieser Gruppe. Als absoluter Neuling auf dem Gebiet der Zombiefilme und als Liebhaber von Filmen mit Brad Pitt, habe ich mir "World War Z" zu Gemüte geführt und möchte nun erzählen, was er ist - eine Enttäuschung oder doch sehenswert?

Vielleicht sollte ich anmerken, dass "World War Z" kein Horrorfilm ist, obwohl Zombies darin vorkommen. Das war jedenfalls mein Eindruck, da ich wie gesagt noch nie einen Zombiefilm gesehen habe, und ich dann nicht schlecht staunte, als sich die Story weniger um lebende Untote drehte, als um die Suche nach einem Heilmittel gegen den Virus. Die ersten paar (grandiosen) Minuten versprechen leider etwas, das der Film im weiteren Verlauf nur bedingt halten kann: Eine spannende Hetzjagd auf der Suche nach einem Mittel gegen das Virus, das die Menschheit rund um den Globus in Zombies verwandelt. Die Hauptperson, Gerry Lane, befindet sich gerade mit seiner Familie in New York, als plötzlich um ihn herum eine Massenpanik ausbricht und Menschen von Zombies überrannt und getötet werden. Gerade dieser Beginn, in dem man Brad Pitt und den Zuschauern keine ruhige Minute zum Verschnaufen lässt, lässt die Hoffnung aufkommen, bei "World War Z" handelt es sich um einen furiosen Zombie-Actioner. 

Doch bereits wenige Minuten später beginnt der zähe Teil der Handlung, in dem Gerry Lane um die halbe Welt fliegt, wobei man diesen Teil als "Schnitzeljagd" bezeichnen kann. Er fliegt nach Israel, Südkorea, Indien, immer auf der Suche nach einer Spur, das Medikament gegen den Virus zu finden. Gerade hier häufen sich die Szenen, die diesen Film länger erscheinen lassen, als er ohnehin schon ist und ein, zwei Zwischenstops weniger hätten der Story wirklich gut getan. Zum Glück gibt es hier noch die letzte halbe Stunde in dem Forschungsgebäude der WHO, als sich Lane nebst zwei Gefährten an zahlreichen Zombies vorbeischleichen muss, um das langersehnte Mittel zu finden. Diese spannenden Szenen vermagen es zwar nur zum Teil, die langweilige Schnitzeljagd auszugleichen, bleiben aber im Gedächtnis. Jedes Mal, wenn Lane etwa auf eine Glasscherbe tritt und Gefahr läuft, von den Zombies entdeckt zu werden, fing jeder im Saal an zu stöhnen und etwas wie "Geh verdammt nochmal leiser!" zu fluchen. Auch mir ging es so und bei jedem Geräusch musste ich zusammenzucken. Verrückt, oder? 
Das Ende gefiel mir wiederherum nicht ganz so gut - ein offenes Ende, wahrscheinlich erwartet uns hier ein zweiter Teil. Ob ich mir den anschauen werde, weiß ich allerdings noch nicht.