Dienstag, 30. Juli 2013

Als das Meer verschwand [2004]



Nach dem Tod seines Vaters beschließt der renommierte Kriegsfotograf Paul Prior, sich in seiner neuseeländischen Heimatstadt niederzulassen. Er spricht vor Publikum über seine traumatische Arbeit und wird sogar spontan als Lehrer eingestellt. Dort trifft er auf die Einzelgängerin Celia, zu der er eine freundschaftliche Beziehung aufbaut und, wie sich herausstellt, seine Tochter ist. Als Celia eines Tages spurlos verschwindet, wird Paul verdächtigt, Celia vergewaltigt und anschließend umgebracht zu haben...
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Bei "Als das Meer verschwand" handelt es sich um eine britisch-neuseeländische Gemeinschaftsproduktion, sich nur weniger Bekanntheit zu erfreuen scheint. Der Film ist für mich ein typischer Arthousefilm: Sehr ruhig und minimalistisch, die schauspielerische Leistung aber stets auf einem hohen Niveau. Matthew Macfadyen muss ich hierbei besonders hervorheben. Seine Person ist immerhin der direkte Bezugspunkt zum Zuschauer, weshalb er besonders sympathisch wirkt. Paul ist diese Person, die jeder von uns kennt: Er ist still, introvertiert, bescheiden, aber sehr lebhaft, wenn man ihn einmal besser kennt. Celia ist die lebendige Teenagerin, die jedoch mit der Ungewissheit, wer ihr wirklicher Vater ist, zu kämpfen hat. Als Celia jedoch verschwindet, gewinnt der Film etwas an Fahrt. Plötzlich wird Paul überall, wo er hingeht, beschimpft, geächtet, sogar verprügelt. Der Twist am Ende, wenn man ihn als solches bezeichnen kann, kommt unvorhergesehen, hat aber keine so große Wirkung, weil er nicht lautstark in die Welt posaunt wird.
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Manchmal braucht man eben diese ruhigen kleinen Kunstwerke, die einen mit in ihre stille Welt nehmen und auch danach nicht mehr loslassen.